18.00/20.30
Neo Rauch ist einer der erfolgreichsten deutschen Maler seiner Generation. Seine Bilder faszinieren durch ihren rätselhaften (Sur)-Realismus. Die Figuren scheinen wie aus der Zeit gefallen, sie bewegen sich zwischen Traum, Phantasie und schwer greifbarer Wirklichkeit. Das Bildgeschehen wirkt nie eindeutig oder konkret – und zieht den Betrachter gerade dadurch in seinen Bann. Zum ersten Mal seit Jahren spricht der Künstler der Neuen Leipziger Schule vor der Kamera über seinen Zugang zur Kunst und öffnet seine Bilder- und Gedankenwelten. Die Dokumentarfilmerin Nicola Graef hat Rauch drei Jahre lang bei seiner Arbeit begleitet. Mit vorsichtigen Fragen aus dem Off pirscht sie sich an den scheuen Künstler heran. In langen Sequenzen folgt die Kamera den Bewegungen seiner groben Arbeitshandschuhe, die Rauch beim Malen niemals ablegt. Graef beobachtet den kritischen Gedankenaustausch Rauchs mit seiner Frau Rosa Loy, die ebenfalls Malerin ist. Diskussionen mit internationalen Sammlern, Galeristen und Kunstliebhabern über das Phänomen Neo Rauch runden das Bild dieses beeindruckenden Künstlers. Ein malerischer Film.
Deutschland 2016, Regie: Nicola Graef, Dokumentation, ohne Altersbeschränkung, 101 min