18.00/20.30
Willy und Esther laufen ziellos durch eine unwirtliche Landschaft, nirgendwo in Belgien. Sie sind überzeugt davon, dass das Ende der Welt nahe ist, immerhin ist das im Fernsehen angekündigt worden. Zur gleichen Zeit fahren die Ganoven Cochise und Gilou in ihrem Pick-Up durch dieselbe gottverlassene Gegend, um ihrem Auftraggeber sein gestohlenes Mobiltelefon mit allerlei sensiblen Informationen darauf wieder zu beschaffen. Eine Nadel in einem verdammten Heuhaufen. Die Wege der beiden Duos kreuzen sich. Außerdem hat der Regisseur Bouli Lanners seine Geschichte mit einigen skurrilen Randgestalten angereichert. So taucht ab und an ein Mann namens Jesus am Straßenrand auf, lächelt milde und gibt rätselhafte Weisheiten von sich. Auch ein Kurzauftritt des mittlerweile 87jährigen Max von Sydow als klappriger Grabredner ist eingebaut. Man merkt dem Film die vielen Vorbilder an, die hier zitiert werden. Die Coen-Brüder gehören dazu ebenso wie Aki Kaurismäki, einen Schuss Quentin Tarantino und Lars von Trier gibt es auch. Das ist vielleicht am Ende ein bisschen zu viel des guten, aber einen lakonischen und skurrilen belgischen Western, den sieht man auch nicht alle Tage. Passt schon.
Belgien 2016, Regie: Bouli Lanners, Darsteller: Bouli Lanners, Albert Dupontel, ab 12, 97 min