26.8. | Love & Mercy

18.00/20.30
Love_&_MercyAus seiner Feder stammen Welthits wie „Good Vibrations“: Brian Wilson, kreativer Kopf und Songschreiber der legendären Beach Boys, stürmte in den 60er Jahren mühelos die Hitparaden. Doch der kometenhafte Aufstieg hatte seinen Preis. Scheidung, Drogen und psychische Probleme führten in den Siebzigern zum Radikal-Absturz des Musik-Genies. Der Regisseur William Pohlad umkreist in seiner Wilson-Biographie „Love & Mercy“ diese düstere Periode, ohne sie selbst in den Blick zu nehmen, aus zwei gegenläufigen Richtungen. Der Film behandelt die Zeit vor und nach Wilsons Zusammenbruch. Hier die Erfindung des einflussreichen und einprägsamen Beach-Boy-Sounds, dort die Befreiung des Sängers vom herrischen Einfluss seines Psychiaters Eugene Landy. Die Diagnose dieses dubiosen „Fachmanns“ (paranoide Schizophrenie) wurde später von amerikanischen Gerichten annulliert. Pohlad beschränkt sich in „Love & Mercy“ nicht auf eine ermüdende Abarbeitung chronologischer Ereignisse. Ganz im Gengenteil gelingt es ihm, einen biographischen und künstlerischen Prozess nachzuzeichnen. In den besten Momenten des Films verschmelzen die manischen Klänge in Wilsons Kopf, der Soundtrack des Films und die Musik der Beach Boys zu einer faszinierenden Collage. Paul Dano überzeugt als junger Brian Wilson, John Cusack als älterer. Ein beeindruckendes Portrait des charismatischen Sängers der „Strandjungs“.

USA 2014, Regie: William Pohlad, Darsteller: John Cusack, Paul Dano, Elizabeth Banks, ab 6, 101 min