27.4. | Mustang

18.00/20.30

MustangDie fünf Schwestern Lale, Nur, Ece, Selma und Sonay leben bei Großmutter und Onkel in einem kleinen Dorf an der türkischen Schwarzmeerküste. Bisher ging es immer recht unbeschwert zu in ihrem Leben, doch die Mädchen sind im Alter von 10-16 Jahren und wachsen langsam zu Frauen heran. Das wird zum Problem, zumindest für die erzkonservative Dorfgemeinschaft und vor allem den Onkel der Mädchen. Wie Huren schmeißen sich die fünf seiner Meinung nach an die Dorfjungen heran und deswegen wird das Wohnhaus der Familie zu einem wahren Gefängnis mit hohen Mauern und Gittern vor dem Fenster umgebaut. Zudem sollen die Mädchen in schneller Folge zwangsverheiratet werden. Alle fünf versuchen sich dagegen zu wehren, jede auf ihre eigene, teilweise drastische Art. Die Regisseurin Deniz Gamze Ergüven zeigt den Konflikt zwischen einer religiös-archaischen Gesellschaft und der Sehnsucht nach einem freien, liberalen Leben in aller Deutlichkeit. Doch ihr gelingt noch weit mehr. In weichem Licht erzählt sie ihre Geschichte, getaucht in flirrende Farben und mit Bildern, die oft etwas Unwirkliches, ja Märchenhaftes an sich haben. Diese Überhöhung eines zutiefst realistischen Geschehens in das Reich der Phantasie ist es, die „Mustang“ einen ganz besonderen Reiz verleiht.

Türkei 2015, Regie: Deniz Gamze Ergüven, Darsteller: Nihal Koldas, Ayberk Pekcander, Ilayda Akdogan, ab 12, 97 min