28.8. | Tolkien

18.00/20.30

Der englische Autor J.R.R. Tolkien brachte mit der Romantrilogie „Der Herr der Ringe“ eines der erfolgreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts auf den Markt. Die drei Bände prägten und prägen die moderne Fantasy-Literatur bis in die heutige Zeit. Der Waisenjunge Tolkien gehört in seiner Schulzeit zu den Außenseitern; es gelingt ihm jedoch, einige wenige gleichgesinnte Freunde zu finden. Nach dem Ersten Weltkrieg unterrichtet er als Professor am Pembroke College und erschafft die Geschichte von Mittelerde. Auf Tolkiens Jugend und seine Jahre als junger Erwachsener konzentriert sich der finnische Regisseur Dome Karukoski in seiner Verfilmung des Schriftstellerlebens. Vor allem interessiert sich Karukoski für die Ereignisse, die den Künstler zu seinen Arbeiten inspirierten. Er zeigt, welche Kindheitsgefühle sich in Tolkiens schriftstellerischem Schaffen gespiegelt finden, wie zum Beispiel aus der verschworenen Gemeinschaft der Jugendfreunde Tolkiens später in „Der Herr der Ringe“ „die Gefährten“ werden. Auch die Schrecken, die der Autor als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg erleben musste, ließ er in seine Literatur einfließen. Karukoski mischt in seinem Biopic an bestimmten Stellen Fakten und Fiktion, aus gutem Grund: „Was ist überhaupt Wahrheit? Ich habe mit diversen Tolkien-Experten gesprochen, jeder widerspricht dem anderen und glaubt, er sei im Besitz der Wahrheit. Am Ende musste ich als Regisseur meinen eigenen Tolkien finden.“ Und den entdeckt Karukoski immer wieder in der Schnittmenge von Tolkiens zentralen Themen: Isolation, Freundschaft, Liebe. Am Ende ist dem Finnen ein sensibles und gleichzeitig massentaugliches Biopic gelungen und auch das passt zu Tolkien – immerhin hat der mit seinen Büchern Millionen von Lesern erreicht.

Großbritannien 2019, Regie: Dome Karukoski, Darsteller: Nicholas Hoult, Lily Collins, Derek Jacobi, ab 12, 110 min