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US-Soldat Freddie (Joaquin Phoenix) kehrt traumatisiert aus dem II. Weltkrieg zurück. Mit Alkohol und schnellem Sex versucht er seine Verzweiflung zu bekämpfen. Die zufällige Begegnung mit dem charismatischen Sektenführer Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) gibt seinem Leben die entscheidende Wende. Die Lehren des selbsternannten Philosophen wecken in ihm neuen Lebensmut, ja faszinieren ihn. Auch Dodd zeigt Interesse an Freddie. Schnell steigt der Neue in der Hierarchie der Sekte auf, wird zur rechten Hand des Anführers. Dodds schwangere Ehefrau Peggy (Amy Adams) empfängt den Fremden zunächst ebenfalls mit offenen Armen, er inspiriere ihren Mann. Alsbald wird sie jedoch misstrauisch und beginnt den weiter dem Alkohol Ergebenen für gefährlich zu halten, was alles andere als unberechtigt ist. In Freddie steigen immer mehr Zweifel auf an den totalitären und absurden Herrschaftsmethoden des Meisters. Der zuvor nahezu blinde Anhänger des Gurus beginnt sich abzunabeln. Dass die 1954 gegründete Scientology-Bewegung samt ihrem Chef Ron Hubbard bei seinem Film Pate stand, hat Regisseur Paul Thomas Anderson nie bestritten. Doch geht es Anderson in „The Master“ nicht um eine Abrechnung mit der von vielen als hochgradig gefährlich betrachteten Sekte. Vielmehr hat er ein Psycho-Drama gedreht über die Suche nach Zugehörigkeit, über Machthunger und Abhängigkeit. Der Guru spielt eigentlich nur eine Nebenrolle, die Hauptfigur ist Freddie, seine rechte Hand, furios und mit ungeheurer Intensität gespielt von Joaquin Phoenix.
USA 2012
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams
ab 12
137 min