18.00/20.30
Der Ire James (Jimmy) Gralton (Barry Ward) kehrt 1932 nach zehn-jährigem New York-Aufenthalt in seine Heimat zurück. Er war früher schon ein Feuerkopf und jetzt ist er ein kommunistischer Feuerkopf. Einen baufälligen Schuppen eröffnet er neu als „Jimmy’s Hall“. Hier wird gefeiert und getanzt, gesungen und gemalt. Gralton versucht, frischen Wind in die katholische und stockkonservative irische Gemeinde zu blasen und die Heranwachsenden zu freiem und kritischen Denken anzuhalten. Das gefällt nicht jedem, vor allem nicht dem Pfarrer und dem Großgrundbesitzer, den übermächtigen örtlichen Respektspersonen. Sie setzen alle Hebel in Bewegung, um ihre angestammte Macht zu erhalten. Der Regisseur Ken Loach dreht seit fast 50 Jahren Filme, in denen er sich mit großer Sympathie der kleinen Leute, der Unterdrückten und Rebellen annimmt. Da ging es politisch-moralisch meistens sehr einseitig zu. Auch in „Jimmy’s Hall“ bleibt der Brite seiner sozialkritischen Erzählweise treu. Der altersmilde Loach lässt aber zunehmend Raum für Humor und fährt gleichzeitig die Schwarz-Weiß-Malerei etwas zurück. Der Film beeindruckt vor allem durch seinen Schwung und seine beherzt spielenden Darsteller. Sie verkörpern, gegen alle Widerstände, ein neues, weltoffeneres Irland.
Großbritannien 2014,
Regie: Ken Loach,
Darsteller: Barry Ward, Simone Kirby, Jim Norton,
ab 6,
106 min