29.5. | Das schönste Paar

18.00/20.30

Das schönste Paar, das sind sie in der Tat, die beiden Berliner Lehrer Malte und Liv Blendermann (Maximilian Brückner und Luise Heyer). Sie verstehen sich wirklich gut, das zeigt schon die Selbstverständlichkeit, mit der sie am hellichten Tag am Strand von Mallorca Sex miteinander haben. Dass ihnen drei lüsterne Jünglinge dabei zugeschaut haben, nehmen sie noch mit Humor. Doch abends stehen die drei Kerle plötzlich in ihrer Ferienwohnung. Liv wird von Sascha (Leonard Kunz) vergewaltigt, die beiden anderen halten Malte in eisernem Griff, völlig hilflos muss er zusehen. Schnitt. Zwei Jahre später, der Schock. In einer Imbissbude steht Malte auf einmal dem Täter gegenüber; ganz entspannt mampft Sascha einen Döner, seine Freundin Jenny (Jasna Fritzi Bauer) sitzt neben ihm. Der Drang nach Rache überfällt Malte brutal, er verfolgt Sascha bis zu dessen Wohnung und damit hört es nicht auf, die Lage eskaliert. In den ersten zehn Minuten seines Films erspart der Regisseur Sven Taddicken dem Zuschauer nichts. Angst, Hass, Gewalt, Erniedrigung, Vergewaltigung, Verzweiflung, all das muss das Paar und mit ihm der Zuschauer über sich ergehen lassen. Aber nur so wird das spätere Verhalten der beiden Opfer verständlich, die jetzt das Recht in ihre eigenen Hände nehmen, Schuld mit Schuld vergelten wollen und immer mehr selbst auch zu Tätern werden. Wie geht man als Paar mit dem gemeinsam erlebten Trauma um, wie die Frau damit, vergewaltigt worden zu sein, wie der Mann damit, absolut hilfloser Augenzeuge gewesen zu sein? Ein Beziehungsdrama voller Wucht und Emotionalität.