3.4. | Green Book

18.00/20.30

New York 1962. Tony Vallelonga (Viggo Mortensen) muss umsatteln. Als der Nachtclub schließt, in dem der Italo-Amerikaner als Rausschmeißer arbeitet, steht er unvermittelt selbst auf der Straße. Da kommt das Jobangebot des schwarzen Jazz-Pianisten Don Shirley (Mahershala Ali) gerade recht. Der Klavier-Virtuose plant eine zweimonatige Tournee durch die USA und engagiert Vallelonga als Fahrer und Aufpasser. Letzteres ist besonders nötig, da die Rundreise tief in den Süden der USA gehen soll. Schwarze sind da, gelinde gesagt, nicht gerne gesehen. Wie rassistisch es Anfang der 1960er Jahre dort noch zuging, zeigt sich an dem titelgebenden green book, nach dem sich die beiden Protagonisten richten müssen. Der Reiseführer „The Negro Motorist Green Book“ erschien von 1936 bis 1966 und listete die wenigen Hotels und Restaurants auf, in denen auch schwarze Gäste willkommen waren. Dementsprechend müssen Vallelonga und Shirley auf ihrer Rundfahrt zahlreiche Höhen und Tiefen meistern. Und das schweißt die beiden so grundverschiedenen Männer nach und nach zusammen. Der Italo-Amerikaner kommt als begriffsstutzig, aber dennoch sympathisch daher, während der schwarze Musiker den kultivierten Grübler verkörpert. Der Regisseur Peter Farrelly gibt der allmählichen Annäherung, die schließlich in einer Freundschaft mündet, viel Zeit und Raum. Der nach wahren Begebenheiten modellierte Film lebt von den großen und kleinen Hakeleien der beiden Hauptfiguren. Und obwohl der gesellschaftliche Hintergrund ein ernster ist, hat Regisseur Farrelly doch einen ausgesprochenen Wohlfühlfilm geschaffen – ihm ist eine stimmige Balance zwischen Drama und Komödie gelungen.

USA 2018, Regie: Peter Farrelly, Darsteller: Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, ab 6, 130 min, Omu

Wir präsentieren „Green Book“ im Original mit deutschen Untertiteln. Viel, zu viel, von der ursprünglichen Atmosphäre geht gerade bei diesem Film durch die deutsche Synchronisation verloren.