18.00/20.30
Robbie und seine Kumpels Albert und Rhino sowie die sehr robuste Mo müssen wegen diverser Delikte gemeinnützige Arbeit leisten. Bei einem Ausflug in die schottischen Highlands tritt das Nationalgetränk Whisky auf den Plan. Robbie erweist sich als Naturtalent beim Erschnuppern und Erschmecken der Sorten und weckt das Interesse der Profis. Die Kumpels können es nicht lassen und planen den großen Coup, den Diebstahl von zwei, drei Litern des teuersten Tropfens der Destillerie. Pro Fass wird hier mit leichter Hand die Summe von 1,15 Millionen Pfund aufgerufen. Da hätte man auch bei der Abschöpfung einer Kleinmenge ausgesorgt. Die vier Protagonisten sind keine Schauspieler, sondern normale junge Typen aus Glasgow. Hauptdarsteller Paul Brannigan, der einen kleinkriminellen frischgebackenen Vater spielt, ist auch im wirklichen Leben ein (ehemals) kleinkrimineller frischgebackener Vater. Regisseur Ken Loach macht das gerne, Leute quasi von der Straße wegzucasten, damit sie ihresgleichen darstellen. Das ist die street credibility des berühmten sozialrealistischen Filmemachers. Diesmal legt Loach einen Wohlfühl-Film vor. Der unermüdliche Streiter für die Erniedrigten und Beleidigten darf auch mal eine märchenhafte Komödie drehen, zumal Loach nichts schönfärbt und das Gewaltpotential seiner Protagonisten kein bisschen verharmlost. Bei aller Heiterkeit werden auch immer wieder die prekären Lebensverhältnisse vorgestellt. Allein das Happy-End ist recht dick aufgetragen. Aber das mag man dem Altmeister verzeihen.
Großbritannien 2012,
Regie: Ken Loach,
Darsteller: Paul Brannigan, Siobhan Reilly, John Henshaw,
ab 12,
101 min