18.00/20.30
Die 60-jährige Molekular-Biologin Luise (Iris Berben) ist nicht gerade ein Ausbund an Freundlichkeit. An ihrem Arbeitsplatz macht sie sich dermaßen unbeliebt, dass sie ihr Chef in den vorzeitigen Ruhestand befördert. Als Abschiedsgeschenk werden ihr vor Jahren eingefrorene Eizellen überreicht, ihre eigenen. Das bringt die resolute Dame auf die Idee, noch einmal Mutter werden zu wollen. Der Galerist Frans (Edgar Selge) liebt die Kunst und auch die Frauen, die für ihn gar nicht jung genug sein können. Gerade absolviert er ein schwungvolles Verhältnis mit seiner Assistentin, der schnuckeligen Studentin Romy (Jördis Richter), die ihn körperlich an seine Grenzen führt. Da überrascht es nicht, dass er eines Tages beim Joggen im Stadtpark von einem Hexenschuss ereilt wird. Hilfe naht – in Person der Biologin Luise, die den Lädierten in die Notaufnahme schleppt. Dort stellt sich schnell heraus: Beide finden sich auf Anhieb unsympathisch – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Die zickige Luise und der hundsgemeine Macho Frans liefern sich schwungvolle verbale Duelle unter dem Motto: Je größer die Abneigung, desto cooler die Dialoge, denn das gehört zum Spiel und verstärkt den Reiz. Was Iris Berben und Edgar Selge daraus machen, ist einerseits atemberaubend komisch und andererseits tatsächlich glaubwürdig. Selbst der 60-jährigen Luise nimmt man den späten Kinderwunsch problemlos ab. Eine intelligente und hochgradig witzige Komödie, in der bei aller Komik auch viel Wahrheit und Lebensweisheit stecken.
Deutschland 2013,
Regie: Sigrid Hoerner,
Darsteller: Iris Berben, Edgar Selge, Carmen-Maja Antoni,
ab 6,
98 min