30.10.2013 | Frances Ha

18.00/20.30

 

Frances (Greta Gerwig) ist 27 und Tänzerin in New York. Na ja, Tänzerin eigentlich nicht, Praktikantin erst, aber das wird schon noch werden. Wie so vieles andere in ihrem Leben, das noch unfertig ist und erst noch gehörig ausprobiert werden will. Der stetige Wechsel ist ihr Lebensprinzip, Wohnungen, Freund- und Liebschaften kommen und gehen. Im Grunde möchte sie immer weiter tanzen, von Apartment zu Apartment, von Mann zu Mann, durchs Leben. Regisseur Noah Baumbach hat ein ebenso komisches wie melancholisches Generationenportrait gedreht und eine Liebeserklärung an New York gleich mit. Ein, wenn es das geben kann, realistisches Großstadtmärchen, das in seiner Machart stark an sein deutsches Gegenstück „Oh Boy“ erinnert. Berlin und New York, zwei Protagonisten um die Dreißig, nostalgisches Schwarz-Weiß, zwei Lebensentwürfe, die sich an der Realität reiben, da stellen sich fortlaufend spannende Parallelen ein. Baumbachs Werk lädt mit Charme und Witz den Zuschauer dazu ein, Frances’ Suche nach dem richtigen Weg mit ihr zu teilen. Ihre ungemein ansteckende Fröhlichkeit und die wunderbar leicht und improvisiert wirkenden Dialoge machen diesen Film zu einem Erlebnis. Nebenbei bemerkt: Ha ist natürlich nicht der Nachname unserer sympathischen Tänzerin. Ihr voller Name (der hier nicht verraten werden soll) hatte ganz einfach nicht mehr auf das Klingelschild ihrer neuen Wohnung gepasst…

 

USA 2012,
Regie: Noah Baumbach,
Darsteller: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper,
ab 6,
86 min