18.00/20.30
Emily Taylor (Rooney Mara) sollte sich eigentlich freuen. Ihr Mann Martin (Channing Tatum) kehrt nach vierjährigem Gefängnisaufenthalt nach Hause zurück. Der Broker hatte sich mit Insidergeschäften zu weit aus dem Fenster gelehnt. Doch anstatt Wiedersehensfreude zu spüren, fällt Emily in einen tiefes seelisches Loch. Die von ihrem Psychiater Jonathan Banks (Jude Law) verschriebenen Antidepressiva entfalten keinerlei Wirkung. Emilys daraufhin zu Rate gezogene frühere Psychiaterin Dr. Siebert (Catherine Zeta-Jones) empfiehlt das neue Medikament Ablixa, das auch sogleich anschlägt, allerdings mit Nebenwirkungen. Es löst gleichzeitig schlafwandlerische Schübe aus, in deren Verlauf Emily eine furchtbare Tat begeht, an die sie sich jedoch in keiner Weise erinnern kann. Das zieht ihren Psychiater Jonathan Banks in den Fall hinein. Trägt er eine Mitschuld an dem Geschehen? Regisseur Steven Soderbergh gelingt es, ein immer dichter werdendes Geflecht an ungelösten Fragen, Verdachtsmomenten und Intrigen zu spinnen und damit den Zuschauer wie in einem Hitchcock-Klassiker gefangen zu nehmen. Früher oder später erscheint jeder der Protagonisten in einem moralischen Zwielicht. Soderbergh legt mit „Side Effects“ einen hervorragenden Thriller über die Abgründe der Psychiatrie vor. Außerdem hat er angekündigt, dass dieser Film für längere Zeit sein letzter gewesen sein soll. Zu erschöpft sei er von den Mühen des Produktionsprozesses, unter anderem. Die Auszeit sei ihm von Herzen gegönnt, für uns als Zuschauer ist das trotzdem extrem zu bedauern.
USA 2013
Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: Rooney Mara, Jude Law, Catherine Zeta-Jones
ab 12
106 min