4.7. | Lady Bird

18.00/20.30

Sacramento im sonnenverwöhnten Kalifornien. Die Stadt, die viele andere wahrscheinlich einen Sehnsuchtsort nennen würden, ist für die 17-jährige Christine  (Saoirse Ronan) nur todlangweilige Provinz abseits angesagter Metropolen. Und in die Fußstapfen ihrer Familienmitglieder will sie schon gar nicht treten. Ihr Vater ist gerade arbeitslos geworden, ihre Mutter schuftet als Krankenschwester und ihr Bruder verdingt sich trotz College-Abschluss in einem Supermarkt. Für Christine sind solche und ähnliche Lebensläufe keine Option, sie sieht ihre Zukunft auf dem College in New York. Trotz der unerschwinglich hohen Studiengebühren verfolgt die 17-jährige ihren Lebenstraum hartnäckig, was zum Dauerstreit mit ihrer Mutter führt. Der immer wieder eskalierende Schlagabtausch zwischen den Generationen bildet das Zentrum dieses Films über das Heranwachsen, über eine Zeit, wenn Flügel wachsen, aber Wurzeln bleiben. Die Regisseurin Greta Gerwig beobachtet diesen Abnabelungs-Prozess mit großer Sensibilität und viel Liebe zum Detail. Um diesen Mutter-Tochter-Konflikt herum ist alles gestrickt, was Teenager-Jahre so ausmacht, erste Erfahrungen in der Liebe, das Austesten von Grenzen in der Schule, das Erkennen wahrer und falscher Freunde. „Lady Bird“ ist Greta Gerwigs erste Regie-Arbeit und brachte ihr gleich sage und schreibe fünf Oscar-Nominierungen ein.

USA 2017, Regie: Greta Gerwig, Darsteller: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Tracey Leffs, ohne Altersbeschränkung, 95 min