18.00/20.30
Der palästinensische Junge Eyad (Tawfeek Barhom) ist ein schlaues und standhaftes Bürschlein. Als erster und bislang auch einziger Araber wird er an einem Elite-Internat in Jerusalem angenommen. Leicht hat er es nicht an der Schule. Trotz aller Anpassungsversuche spürt er doch, dass man ihn immer als Palästinenser betrachten wird. Sein einziger Freund wird der an Muskellähmung leidende Yonathan. Eyads Leben nimmt eine Wendung, als sich die Jüdin Naomi (Danielle Kitzis) in ihn verliebt. Die ständige gesellschaftliche Geheimhaltung seiner Beziehung zu dem Mädchen zehrt an dem aufgeweckten Wuschelkopf. Ewig kann das nicht so weitergehen. Der israelische Regisseur Eran Riklis ist ein Spezialist für derartige komplexe Filmstoffe („Lemon Tree“ 2008). Er zeigt die rassistisch motivierten Sticheleien, die regelmäßig Konflikte anschwellen lassen und die Reaktion Eyads, der dem ganzen mit Bedacht und Diplomatie begegnet und seinen eigenen, persönlichen Weg einschlägt. Herausgekommen ist eine berührende und auch humorvolle Parabel über die schwierige Suche nach der eigenen Identität in einem Klima der gesellschaftlichen Ausgrenzung – ein politischer und gesellschaftlicher Toleranz-Appell.
Israel 2014, Regie: Eran Riklis, Darsteller: Tawfeek Barhom, Razi Gabareen, Yael Abecassis, ab 6, 105 min