6.11. | Ein leichtes Mädchen

18.00/20.30
Naima (Mina Farid) ist 16 geworden und hat die Schule abgeschlossen. Bevor der Ernst des Lebens beginnt, will sie noch einmal Ferien an der Côte d’Azur machen, auch wenn sie keine Ahnung hat, was sie da groß tun soll, da sie sich nichts leisten kann. Aber dann taucht unerwartet ihre ältere Cousine Sofia (Zahia Dehar) auf und nimmt Naima unter ihre Fittiche. Sofia, mit körperlicher Schönheit reich gesegnet, sonnt sich im Licht der Reichen und versteht es, mit ihren Reizen einen Yachtbesitzer zu betören – immer mit Naima im Schlepptau, die wie ein scheues Kätzchen mitkommt, staunt und sich dabei verändert. Die Regisseurin Rebecca Zlotowski präsentiert eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte, in der ein junges Mädchen zu einer jungen Frau aufschaut, sie sogar kopiert und in einem Sturm widerstrebender Gefühle gefangen ist. Einerseits will Naima wie Sofia sein, andererseits hat sie nicht den Mut dazu. Sofia lebt in einem Gemütszustand, der frei ist von Liebe und Gefühlen, nur auf der Suche nach Aufregung und Abenteuer. Naima bildet dazu das bodenständige Gegenstück. Rebecca Zlotowski ist ein kleiner, feiner Film gelungen, der leicht und luftig daherkommt – mit einer jugendlichen Naima als eigentlicher Hauptdarstellerin, die sich im Durchgangsbereich zwischen Kind und Erwachsener befindet.

Frankreich 2019, Regie: Rebecca Zlotowski, Darsteller: Zahia Dehar, Mina Farid, Benoit Magimel, ab16, 92 min