18.00/20.30
Isabelle Leed (Isabelle Huppert) ist eine berühmte Kriegsfotografin. Zwei Jahre nach ihrem tödlichen Verkehrsunfall soll ihr Schaffen in einer großen Ausstellung gewürdigt werden. In einem begleitenden Zeitungsartikel will ein befreundeter Kollege nicht nur über die Fotos schreiben, sondern auch über die Hintergründe des tragischen Unfalls. Dem Witwer (Gabriel Byrne) kommt das gar nicht gelegen, schließlich hat er seinem Sohn die ganze Wahrheit bislang aus Rücksicht verschwiegen. Doch auch der 15-jährige sowie sein älterer Bruder haben ihre ganz eigenen Geheimnisse, die sie gerne für sich behalten wollen und auch die gestorbene Mutter wusste so manches vor ihrer Familie zu verbergen. Wie in einem Kaleidoskop lässt der norwegische Regisseur Joachim Trier seine Figuren mit ihren Heimlichkeiten durch den Film purzeln. In diversen Perspektiv-Wechseln und Rückblenden setzt er wie in einem Mosaik nach und nach die Psychogramme der Familienmitglieder zusammen. Das sorgt für eine dramaturgische Dynamik, die sich bei aktuell populären TV-Serien als Erfolgsrezept bewährt hat – was bekanntlich längst keinen Makel mehr darstellen muss.
Norwegen 2014, Regie: Joachim Trier, Darsteller: Gabriel Byrne, Isabelle Huppert, Jesse Eisenberg, ohne Altersangabe, 108 min