6.7. | Das Licht, aus dem die Träume sind

18.00/20.30

Der große Saal, die berauschenden Farben, das Rattern des Filmprojektors – die erste Kinoerfahrung ist eine ganz besondere. So geht es auch dem achtjährigen Samay (Bhavin Rabari) aus einem kleinen Dorf in Indien. Im Kino „Galaxy“ im nächsten größeren Ort verliebt sich Samay in die siebte Kunst, Hals über Kopf und ganz und gar. Vater Bapuji sieht das mit Missfallen. Der Rohrstock ist nicht weit, wenn Samay mal wieder die Schule schwänzt, um sich ins Lichtspielhaus zu schleichen. Ein glücklicher Zufall lässt den Jungen auf den Filmvorführer Fazal (Bharesh Shrimali) treffen. Der ist von den Kochkünsten von Samays Mutter so begeistert, dass er den Achtjährigen gegen den Inhalt seiner Lunchbox kostenlos Filme schauen lässt. Tag für Tag taucht Samay jetzt in fantastische Welten ein. Doch auch in der indischen Provinz hält die Digitalisierung Einzug. Die altgedienten Projektoren werden abtransportiert und in einem Recyclinghof gehen die Vorschlaghämmer gnadenlos auf sie nieder. In „Das Licht, aus dem die Träume sind“ erzählt der Regisseur Pan Nalin von den eigenen Kinoerfahrungen in analogen Zeiten. Episodisch und farbenprächtig geht es über Stock und Stein, allzeit bereit, sich von neuen Einfällen auf Nebenpfade lenken zu lassen. Vor allem aber geht es um die Freude am Geschichtenerzählen mittels Bildern, die durch das Licht zum Leben erweckt werden, in einer Zeit, als noch riesige 35mm-Filmrollen durch die ratternden Projektoren liefen und ihre Bilder auf die Leinwand warfen.

Indien 2021, Regie: Pan Nalin, Darsteller: Bhavin Rabari, Bhavesh Shrimali, Richa Meena, Dipen Raval, ab 12, 110 min