7.8. | The Dead Don’t Die

18.00/20.30

Gerade einmal 700 Einwohner zählt das verschlafene Centerville, irgendwo in den USA. Ein leichtes Leben für das örtliche Polizisten-Trio (Bill Murray, Chloe Sevigny und Adam Driver). Da bleiben eines Tages plötzlich die Uhren stehen, die Smartphones haben keinen Empfang mehr, auch Tag und Nacht geraten aus dem Takt. „Das wird ein böses Ende nehmen“ sagt Polizist Ronnie ein ums andere Mal und damit soll er recht behalten. Denn jetzt steigen auch noch die Toten aus ihren Gräbern und gieren, wie es sich für waschechte Zombies gehört, nach dem Fleisch der Lebenden. Vor allem aber sind sie hinter dem her, was sie in ihrem früheren Dasein besonders gerne gemocht haben: Kaffee, ein Gläschen Rotwein, Gitarren, Rasenmäher. Und so weiter. Dem finsteren Treiben stellt sich neben den drei Cops eine Handvoll wackerer Bürger entgegen, angeführt von der fingerfertigen örtlichen Bestatterin (Tilda Swinton), die ihr Samurai-Schwert virtuos zu führen weiß. Da wird es allmählich eng für die Riege der Untoten (mit dem langen Schlacks Iggy Pop an der Spitze). Der Regisseur Jim Jarmusch präsentiert mit „The Dead Don’t Die“ eine köstliche Zombie-Komödie und zugleich eine Hommage an den Altmeister des Genres George A. Romero. Seine Untoten wirken wie verwahrloste und verzogene Kinder, die von nichts genug bekommen können. Wie z.B. Iggy Pop, der seinen ausgemergelten Körper mit sichtlicher Freude und Selbstironie durch die Gegend schleppt und es vor allem auf die gefüllte Kaffeekanne im nächsten Diner abgesehen hat. Das Erzähltempo des Films ist so langsam, manchmal fast lethargisch, wie die Dialoge lakonisch sind. „Chardonnay. Hat sie Chardonnay gesagt?“ „Sie hat Chardonnay gesagt.“ Eben ein typischer Jarmusch.

USA 2019, Regie: Jim Jarmusch, Darsteller: Bill Murray, Adam Driver, Iggy Pop, Tilda Swinton, ab 16, 103 min
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