Russland, Februar 1917, der Zar Nikolaus II wird gestürzt. Zunächst übernehmen bürgerliche Revolutionäre aus den Reihen des Parlaments, der Duma, die Regierung. Doch dann, im Herbst, putschen sich die Bolschewisten unter der Führung Lenins an die Macht. Als Oktober-Revolution wird diese Aktion in die Geschichte eingehen. Die Regisseurin Katrin Rothe hat sich diesem chaotischsten Jahr der russischen Geschichte auf eine ganz besondere Weise angenommen. Sie schildert die politischen Entwicklungen anhand der Erinnerungen fünf berühmter Zeitgenossen – aus dem Kulturbereich. Der Schriftsteller Maxim Gorki und der Maler Alexander Benois kommen zu Wort sowie die Lyrikerin Sinaida Hippius und die beiden Avantgardisten Kasimir Malewitsch und Wladimir Majakowski (Claudia Michelsen, Hanns Zischler, Martin Schneider, Arne Fuhrmann und Maximilian Brauer leihen dem Quintett ihre Stimmen). Außerdem präsentiert die Trickfilmerin Rothe diesen historischen Hintergrund in einer außergewöhnlichen Filmtechnik, einer Mischung aus Dokumentation und Animation. Dokumentarische Realfilmaufnahmen bettet sie ein in eine ganz besondere Form der Animation, der Legetricktechnik. Die sympathischen Legefiguren erwachen zum Leben und führen den Zuschauer durch eine überraschende Collage, die sich der Geschichte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nähert, um Straßenschlachten, politische Diskussionen und Manifeste nachfühlbar zu gestalten. Und, ganz nebenbei: Lenin taucht in dem Film kein einziges Mal auf…
Jule Körperich und Karin Demuth aus dem Team der Animationstechnik werden die Vorstellungen begleiten.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung
Deutschland 2017, Regie: Katrin Rothe, dokumentarischer Animationsfilm, ohne Altersbeschränkung, 93 min