8.12. | Hinterland

18.00/20.30

Da ist der ehemalige Kriminalinspektor Peter Perg (Murathan Muslu). 1920 kehrt er heim aus russischer Kriegsgefangenschaft. Nichts ist in seiner Heimatstadt Wien, wie es vor dem Ersten Weltkrieg war. Seine Frau ist mit dem Kind aufs Land gezogen. Den Kaiser, für den er einst jubelnd in den Kampf gezogen war, gibt es nicht mehr. Die Republik Österreich schiebt gebrochene Männer wie ihn ins soziale Aus der Obdachlosenheime ab. Er fühlt sich nutzlos und verloren, verraten und verkauft. Als ein Serienmörder ehemalige Kameraden Peters bestialisch umbringt, gerät er in Verdacht. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Dabei steigt er auf immer gefährlicheren Wegen in die Untiefen seines eigenen verwundeten Inneren hinab. Dank ausgeklügelter Computertechnik verblüfft der atmosphärisch dichte Film schon allein optisch ungemein. Es ist, als würden alte Postkarten lebendig. Entscheidend für die enorme Spannung ist jedoch die raffinierte Erzählweise. Regisseur Stefan Ruzowitzky, der 2008 für sein KZ-Drama „Die Fälscher“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann, setzt auf eine effektvolle Inszenierung nach klassischem Krimimuster mit psychologisch genau gezeichneten Figuren. Und Fans von Matthias Schweighöfer kommen auch noch auf ihre Kosten. Der vielbeschäftigte Schauspieler hat zwar erst kurz vor Ende des Thrillers einen Gastauftritt. Der hat es allerdings in sich…

Österreich 2021, Regie: Stefan Ruzowitzky, Darsteller: Murathan Muslu, Liv Lisa Fries, Matthias Schweighöfer, ab 16, 99 min