8.3. | Einfach das Ende der Welt

18.00/20.30

EEW.PL_A3_RZ.inddNach über zwölf Jahren kehrt der 34-jährige Louis erstmals nach Hause zurück und versetzt seine Familie damit in helle Aufregung. Doch die anfängliche Freude über die Heimkehr des verlorenen Sohnes schlägt schnell um. Alte Wunden brechen auf und erhitzen die Gemüter. Und dabei ist Louis aus einem ganz bestimmten Grund zurückgekehrt. Sterbenskrank hat er nur noch kurze Zeit zu leben und will sich seiner Familie darüber offenbaren. Wird ihm das gelingen? Der Film des kanadischen Regisseurs Xavier Dolan basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des Franzosen Jean-Luc Lagarce aus dem Jahre 1990. Nolan, bekannt für seine unkonventionellen Inszenierungen, setzt hier auf ein einziges Stilmittel: Nahaufnahmen. Gemeinsam sind die Schauspieler so gut wie nie im Bild zu sehen. Auch in längeren Dialogen wechseln sich meist nur die Nahaufnahmen der gerade Sprechenden ab. Dadurch wird deutlich: Es kann noch so viel und emotional geredet werden, eine zwischenmenschliche Verbindung kommt nicht zustande. Das Ungesagte tritt neben das Gesagte, bis es alle Gespräche dominiert. Die Spannung, die Nolan dadurch erzeugt, könnte größer nicht sein.

Kanada/Frankreich 2016, Regie: Xavier Noland, Darsteller: Gaspard Ulliel, Marion Cotillard, Lea Sedoux, Vincent Cassel, Nathalie Baye, ab 12,
97 min