8.4. | Birdman

18.00/20.30

birdman-oder-die-unverhoffte-macht-der-ahnungslosigkeitRiggan Thomson (Micheal Keaton) ist ein berühmter Schauspieler oder besser er war es. Sein Ruhm ist mit der Zeit verblasst. Als Regisseur eines ambitionierten Theaterstücks am Broadway versucht er nun, seiner Bekanntheit wieder auf die Sprünge zu helfen und als ernstzunehmender Künstler anerkannt zu werden. Da verletzt sich der Hauptdarsteller bei einer Probe so schwer, dass er ersetzt werden muss. Riggans Wahl fällt auf Mike Shiner (Edward Norton), als Choleriker bekannt und mit einem überbordenden Ego ausgestattet. Weitere Misshelligkeiten lassen nicht lange auf sich warten. Riggans (ehemalige) Frau Amy schießt quer, seine (jetzige) Geliebte Laura, gleichzeitig Darstellerin im Stück, mischt sich fortwährend ein und eine böswillige Kritikerin der New York Times kündigt schon mal im Vorfeld an, sein Stück bei der Premiere zu verreißen. „Birdman“ ist ein Film über das Theater und vermischt dabei immer wieder Realität und Imagination. Elegant inszeniert sind die nahtlosen Übergänge, von der Probe zur Aufführung, von der Fiktion des Stücks zur Realität der Spielenden. Der Regisseur Alejandro Gonzalez Inarritu legt hier eine bitterböse Komödie vor, über die Vergänglichkeit des Ruhms, die Eitelkeiten Hollywoods und die Abgründe der menschlichen Seele. Der Film hat bei der diesjährigen Oscar-Verleihung in beeindruckender Weise zahlreiche Auszeichnungen abgeräumt: eine bissige Satire, mit der Hollywood sich selbst aufs Korn nimmt. Gerade das kam besonders gut an.

USA 2014, Regie: Alejandro Gonzalez Inarritu, Darsteller: Michael Keaton, Amy Ryan, Andrea Riseborough, ab 12, 119 min