8.8. | Leb’ wohl, meine Königin

18.00/20.30

 

Der Beginn der Französischen Revolution, Juli 1789: Wir befinden uns im Schloss von Versailles, in dem sich erste Gerüchte über einen Volksaufstand breitmachen. Die Bastille soll von den Massen gestürmt worden sein. Dass das Volk demnächst auch das Schloss nicht mehr verschonen und die Revolution eine ganze Gesellschaftsordnung stürzen wird, glauben die Königin Marie Antoinette (Diane Kruger) und ihre Dienerschaft noch nicht so recht. Erst nach und nach schleicht sich die Angst in ihre Herzen, wird schließlich zur Panik. Eine sehr bewegliche Handkamera beobachtet die Menschen dabei, wie sie immer ruheloser durch die Gänge und Gemächer laufen. Die Geschichte ist nicht neu, auch im Kino nicht, wohl aber der filmische Ansatz, den der Regisseur Benoit Jacquot gewählt hat. Er erzählt die Ereignisse konsequent aus dem Blickwinkel der Dienerschaft, insbesondere der königlichen Vorleserin Sidonie Laborde (Lea Seydoux). Die kommt alleine aufgrund ihrer Funktion ihrer Herrin besonders nahe, aber nicht nahe genug. Marie Antoinette, die heimlich ihre Flucht plant, befiehlt Sidonie, in ihren Kleidern in die Kutsche zu steigen, während sie selbst sich quasi durch den Hinterausgang aus dem Schloss stehlen will. Der Film beruht auf dem gleichnamigen preisgekrönten Roman von Chantal Thomas. Ein dramatisches Geschichtsbild, das die bekannten Bilder der großen Ereignisse nur andeutet und sich stattdessen völlig auf den Mikrokosmos im Inneren des Schlosses konzentriert.

Frankreich 2011, Regie: Benoit Jacquot, Darsteller: Lea Seydoux, Diane Kruger, Virginie Ledoyen, ab 6, 100 min