18.00/20.30
Das hatte sich Matthias (mit seiner Freundin Camille) so schön vorgestellt, ein entspannter Sommerurlaub in der elterlichen Villa an der französischen Atlantikküste. Doch da funkt Bruder David (mit seiner Frau Lena) gehörig dazwischen. Auch er reist, früher als geplant, an und zeigt, ganz Alphatier, gleich zu Beginn, wer hier im Haus der Bestimmer ist (der Filmtitel deutet es an). Es knackt und knirscht gewaltig im Familiengebälk der beiden Paare. Doch bald kommt unerwartet Bewegung in die Sache. David erliegt alsbald den Reizen der Freundin des Bruders und Lena zeigt sich verblüffend mitfühlend mit ihrem unterlegenen Schwager. Zwei ungleiche Pärchen am Strand, zankend und flirtend, das ist der Stoff für französische Beziehungsdramen (-komödien) und der Regisseur Tom Sommerlatte ist zwar Deutscher, kommt in seiner leichtfüßigen Inszenierung den gallischen Originalen jedoch erstaunlich nahe. Philosophische Lebenskrisen wechseln unbeschwert ab mit flotten Flirts und frechen Dialog-Duellen. Kein Wunder, dass das munter aufspielende Ensemble-Quartett mit deutlich sichtbarem Spaß bei der Sache ist. Und inhaltlich betrachtet hat Tom Sommerlatte sowieso alles im Griff, seine biografische Erfahrung mit sage und schreibe elf Geschwistern zahlt sich aus…
Deutschland 2014, Regie: Tom Sommerlatte, Darsteller: Sebastian Fräsdorf, Godehard Giese, Karin Hanczewski, Alice Pehlivanyan, ohne Altersangabe, 100 min.