9.2. | Ein Festtag

18.00/20.30

Es ist der 30. März 1924 in der englischen Grafschaft Berkshire und es ist Mothering Sunday. An diesem Vorläufer des Muttertages bekamen die Bediensteten der britischen Adelshäuser einen Tag frei, um ihre Eltern besuchen zu können. So auch Jane Fairchild (Odessa Young), die als Dienstmädchen für die Familie Niven arbeitet. Jane nutzt diesen Tag allerdings anders als vorgesehen. Sie trifft sich zum Schäferstündchen heimlich mit Paul Sheringham (Josh O’Connor). Heimlich vor allem deswegen, weil Paul der Spross einer angesehenen Juristenfamilie ist und die Liaison mit dem Dienstmädchen Jane sämtliche gesellschaftlichen Klassenschranken durchbricht. Das Liebesverhältnis nimmt zwar ein unerwartetes, schreckliches Ende, jedoch gelingt es Jane in der Folgezeit richtig Karriere zu machen. Sie wird Buchhändlerin, beginnt selbst zu schreiben und kann schließlich als 90-jährige auf ein Leben als erfolgreiche Schriftstellerin zurückblicken. Der Film der französischen Regisseurin Eva Husson basiert auf dem gleichnamigen Roman von Graham Swift und feierte bei den letztjährigen Filmfestspielen in Cannes seine Premiere. Getragen wird der Mothering Sunday von seiner beeindruckenden Hauptdarstellerin Odessa Young. Eigensinnig, poetisch und von melancholischem Kämpfergeist ist die von ihr verkörperte Jane, die vom Dienstmädchen zur gefeierten Schriftstellerin aufsteigt.

Großbritannien 2021, Regie: Eva Husson, Darsteller: Odessa Young, Josh O’Connor, Colin Firth, Olivia Colman, ab 12, 110 min