9.9. | Atlantic

18.00/20.30

AtlanticDer junge Fischer Fettah (Fettah Lamara) lebt in einem kleinen Dorf an der marokkanischen Küste. Doch er fährt nur noch selten zum Fang hinaus. Seine Leidenschaft gilt dem Windsurfen, die er mit den vielen europäischen Touristen teilt, die jedes Jahr herbeiströmen. Einige sind sogar so etwas wie Freunde für ihn geworden. Als er sich in Alexandra, eine niederländische Touristin, verliebt, bricht die Sehnsucht aus ihm heraus. Nach der Abreise der jungen Frau hält ihn nichts mehr in seinem Dorf. Er versucht, ihr nachzureisen, auf seinem Surfbrett immer an der Küste entlang Richtung Norden. Nach aller Logik muss dann, irgendwann, Holland in Sicht kommen. Dieser Reiseweg deutet es schon an: „Atlantic“ ist kein Flüchtlingsdrama, sondern etwas ganz anderes. Entstanden ein Jahr vor der jüngsten Flüchtlings-Tragödie, ist der Film weniger ein Hochsee-Abenteuer als eine persönliche Meditation über Fernweh und Entwurzelung. Hart und gefährlich ist der Wellenritt natürlich trotzdem. Mal rauscht ein Containerfrachter haarscharf vorbei, dann muss Fettah sein Brett unter Wasser selbst reparieren. Der niederländische Regisseur Jan-Willem van Ewijk ist selbst begeisterter Windsurfer. „Ich wollte einen Film machen über einen dieser faszinierenden Typen, die ein hartes Leben haben und in ihrem Dorf feststecken“. Ob Fettah jemals in Europa landet, bleibt offen.

Niederlande/Marokko 2014, Regie: Jan-Willem van Ewijk, Darsteller: Fettah Lamara, Thekla Reuten, Mohamed Majd, ohne Altersbeschränkung, 94 min