18.00/20.30
Jahrelang werden die weiblichen Mitglieder einer weltabgewandten Religionsgemeinschaft von ihren männlichen Glaubensgenossen betäubt und vergewaltigt. Doch dann wehren sich die Frauen, greifen sogar zur Sense, um die Täter zu attackieren. Und die Frage stellt sich, wie geht es weiter? Drei Generationen aus zwei Familien versammeln sich auf dem Heuboden einer Scheune, um darüber zu beraten. Wollen sie wirklich „die Regeln infrage stellen, die im Namen Gottes aufgestellt wurden?“ Oder sollen sie an einem unbekannten Ort ein neues Leben beginnen? Einig sind sie sich nur in einem Punkt: Die Gewalt muss aufhören. Von wenigen Rückblenden abgesehen konzentriert sich der Film der Regisseurin Sarah Polley auf die Aussprache der Frauen, die leidenschaftliche Diskussion darüber, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen. Die Wut der Frauen, ihre Angst und ihre Ohnmacht fängt Polley in ergreifenden Bildern ein, die einem beim Zuschauen den Atem rauben. Ein intimes und dabei herzzerreißendes Kammerspiel, ein episches Meisterwerk, das das Zeug dazu hat, Kinogeschichte zu schreiben.
USA 2022, Regie: Sarah Polley, Darsteller: Rooney Mara, Claire Foy, Ben Whishaw, ab 12, 104 min