24.02. | Wochenendrebellen

18.00

Deutschland 2023, 109 Min.
Regie: Marc Rothemund 

Darsteller:innen: Florian David Fitz, Cecilio Andresen, Aylin Tezel, Joachim Król u. a.

Ein zehnjähriger Autist und sein Vater fahren Wochenende für Wochenende mit dem Zug durch Deutschland, um alle Fußballvereine aus der ersten, zweiten und dritten Liga live spielen zu sehen. Die öffentlichen Verkehrsmittel und Fußballstadien sind durch die vielen Reize und Menschen echte Herausforderungen für den Jungen, was der Film visuell und auditiv überzeugend vermittelt.

Das feinfühlige Drehbuch, eine geschickte Regie und überzeugende Darsteller tragen zu einem anrührend-fesselnden Film bei, der auf einem authentischen Erlebnisbericht fußt und das Thema Autismus auf unterhaltsam-lebendige Weise nahebringt.

Ein bewegendes Beziehungsdrama zwischen Vater und Sohn: Wahr und wahrhaftig zugleich.

Mit Gästen

26.2. | Die Saat des heiligen Feigenbaums

18.00/20.30

Der strenggläubige Iman ist zum Untersuchungsrichter am Revolutions-gericht in Teheran ernannt worden; er empfindet die Beförderung wie ein Geschenk des Himmels. Wir schreiben das Jahr 2022, das Jahr der großen Proteste gegen das islamische Regime, die die Mullahs blutig niederschlagen. Iman ist nun Teil im Räderwerk des staatlichen Terrors. Auf Anordnung des Staatsanwalts unterschreibt er ein Todesurteil wegen angeblicher Gotteslästerung, ohne die Akte des Falles überhaupt gelesen zu haben. Gewissensqualen sind der Preis für das Geschenk des Himmels. Parallel bringt seine Arbeit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Seine Töchter Rezvan und Sana stehen auf der Seite des Widerstands und seine Frau versucht, die Familie zusammenzuhalten. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ erzählt eine iranische Geschichte, der Film besitzt jedoch einen universellen, grenzüberschreitenden Kern. Er illustriert, wie totalitäre Regime Individuen korrumpieren und Familien zerstören. Die Familie wird zum Spiegel des Systems, ihr Zerfall und die zunehmende Brutalität im Privaten bilden das Verhältnis zwischen Staat und Bevölkerung im Iran ab. Nach den nicht genehmigten Dreharbeiten im Iran verließ der Regisseur Mohammad Rasoulof das Land und ging nach Hamburg, drei seiner Darstellerinnen leben mittlerweile in Berlin. Der in Hamburg hergestellte Film geht als Deutschlands Beitrag ins diesjährige Oscar-Rennen. .

Iran 2024, Regie: Mohammad Rasoulof, Darsteller: Missagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki, ab 6, 167 min

8.1. | Die Witwe Clicquot

18.00/20.30

Man muss kein Champagnertrinker sein, um mit dem Namen „Veuve Clicquot“ etwas anfangen zu können. Die Marke sticht im Weinregal jedes besseren Supermarkts unverkennbar hervor und gilt als Inbegriff eines Luxusprodukts, das zur Massenware geworden ist. Der Film setzt im Jahr 1805 ein, unmittelbar nach dem Tod von Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardins Ehemann Francois. Entgegen den Plänen ihres Schwiegervaters besteht die erst 27-jährige Witwe und alleinerziehende Mutter darauf, das Weingut Ihres Mannes weiterzuführen. Der Weinbau ist ihr eine Berufung und wie bereits ihr Mann (Tom Sturridge als manisch-depressiver Feingeist) verfolgt sie einen qualitativen Ansatz, der die Champagnerwelt revolutionieren wird. Der britische Regisseur Thomas Napper zeichnet ein vielschichtiges Stimmungsbild und das Charakterportrait einer emanzipierten Frau. Es ist die Geschichte einer weiblichen Selbstbehauptung in einem männlich dominierten Geschäftszweig. Haley Bennett spielt Clicquot-Ponsardin mit stiller Resolutheit als ebenso kluge wie kühne Persönlichkeit – eine Visionärin würde man heute sagen. „La Grande Dame“ heißen ihr zu Ehren die Jahrgangschampagner des Hauses Clicquot. Im Supermarkt bekommt man sie nicht.

USA 2023, Regie: Thomas Napper, Darsteller: Haley Bennett, Tom Sturridge, Natasha O’Keeffe, ab 12, 90 min

Passend zum Film und zum Beginn des neuen Jahres lädt das Koki nach der 18-Uhr-Vorstellung (und vor der 20.30-Vorstellung) zu einem Glas Sekt ein

15.1. | Riefenstahl

18.00/20.30

Ist die Auseinandersetzung mit der Person Leni Riefenstahl heute noch relevant? Wie eng Riefenstahl mit dem NS-Regime verstrickt war und dass sie sehr wohl über dessen Verbrechen Bescheid wusste, ist mittlerweile gut belegt. Die Dokumentation des Regisseurs Andreas Veiel geht jedoch darüber hinaus; sie ist auch eine Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie Leni Riefenstahl jahrzehntelang die Lüge aufrechterhielt, sie habe von den Verbrechen nichts gewusst und sei nur an künstlerischer Arbeit interessiert gewesen. Entstanden ist der Film durch die Initiative von Sandra Maischberger, die Leni Riefenstahl 2002 interviewt hatte. Der Umstand, aus ihr nicht wirklich etwas herausgelockt zu haben, veranlasste sie dazu, sich um Riefenstahls Nachlass zu bemühen, der 2016 an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gegangen war. Gemeinsam mit Andreas Veiel ist ein Dokumentarfilm entstanden, der komplett aus seinem Material heraus gedacht ist. „Riefenstahl“ kommt ohne kommentierende Interviews aus, nur gelegentlich gibt eine Offstimme knappe Hintergrundinformationen. Auch einen linearen Aufbau gibt es nicht, der Film springt hin und her zwischen unterschiedlichen Zeitabschnitten und verschiedenen Dokumenten, neben Filmausschnitten und alten Interviews werden auch Briefe, private Videoaufnahmen und Telefonate präsentiert, die Riefenstahl aufzeichnete. Wie ein Puzzle setzt der Film die Biographie von Riefenstahl zusammen. Ohne Anspruch auf endgültige Deutung spürt die Dokumentation dem Charakter ihrer Protagonistin und der Faszination für sie nach und unterstreicht noch einmal mit neuen Materialien, wie Leni Riefenstahl mit dem NS-Regime verbunden war.

Deutschland 2024, Regie: Andreas Veiel, Dokumentation, ab 12, 115 min

20.01. | Verrückt nach Paris

18.00

Eine Roadmovie-Komödie über die Sehnsucht nach Freiheit und die Verwirklichung von Träumen: Hilde, Karl und Philip leben in einem Bremer Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Während die beiden Jungs in einer Werkstatt arbeiten, wo sie Spielzeug- “Watschelenten“ herstellen, schält Hilde als Küchenhilfe eimerweise Kartoffeln. Von der Alltagsroutine gelangweilt, beschließt das Trio eines Tages, aus dem Heim auszubüchsen und Urlaub in Köln zu machen. 

Nach einigen Abenteuern verliert Philip seinen Rollstuhl und muss von da an durch Köln „hopsen“.
Schließlich verpassen die Freunde auch noch ihren Zug zurück nach Bremen – und fahren stattdessen kurzerhand nach Paris. 

Enno, ihr zynischer Betreuer, wird beauftragt, die Ausreißer zurückzubringen. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt.

Im Beisein von Regisseur und Mitwirkenden

Deutschland 2002, 90 Min.
R: Elke Besuden, Pago Balke
D: Paula Kleine, Wolfgang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz, Aglaia Szyszkowitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch, Hella von Sinnen u.a.

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