KOKI-Filmprogramm

Das kommunale Kino Bremerhaven zeigt sein Filmprogramm immer mittwochs im Cinemotion Kino Komplex in Bremerhaven.

Die Vorstellungszeiten sind 18.00 und 20.30 Uhr,
abweichende Zeiten stehen im Filmprogramm.

Die Filme werden ohne Werbung präsentiert und beginnen direkt zu den angegebenen Vorstellungszeiten.

Kinokarten für unser KOKI Programm sind an der Kinokasse erhältlich oder online ausschließlich über die Internetseite des CineMotion. In der Regel können die Karten sieben Tage im Voraus erworben werden. Sollte ein Film noch nicht im Angebot sein, so besuchen Sie die Website bitte später noch einmal.

Alternativ können Sie auch die CineMotion Smartphone App verwenden.

Klicke Sie hier, um Karten über die CineMotion Website zu bestellen.

Das Koki-Team wünscht allen Filmbegeisterten gute Unterhaltung.

2.4. The Brutalist

Nach dem II. Weltkrieg wandert der ungarisch-jüdische Architekt Laszlo Toth (Adrien Brody) in die USA aus, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Zunächst findet er Unterschlupf bei seinem Cousin Attila, der in Pennsylvania ein Möbelgeschäft führt. Da wird der mächtige und prominente Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) auf den in der Vorkriegszeit in Europa berühmten Baumeister aufmerksam. Das untrügliche Gespür des Kapitalisten sagt ihm, dass Laszlo für ihn ein Monument bauen kann, das ihm selbst weiteren Ruhm einbringen wird. Das Mammutprojekt soll bestehen aus einer Bibliothek, einer Sporthalle, einem Veranstaltungssaal und einer Kapelle – im Stil des Brutalismus ganz aus Stahl und Beton errichtet. Guy Pearce spielt den reichen Bauherrn als redegewandten Barbaren, der sich kultiviert gibt und zur Selbstironie fähig scheint. Er ist Mäzen und Ausbeuter in einer Person. Der Wunsch, etwas Grenzenloses zu schaffen, kettet ihn und Laszlo aneinander. Den eigentlichen emotionalen Kern des Films des Regisseurs Brady Corbet bildet jedoch die alles überschattende Traurigkeit der Ehe zwischen Laszlo und seiner Frau Erzsebet (Felicity Jones). Beide sind in ihrer Heimatstadt Budapest dem Grauen des Holocausts nur knapp entkommen. Mit schwer versehrter Seele ringen beide, auf jeweils eigene Art, mit den Wunden der Vergangenheit und ebenso mit dem Gefühl, keinen Halt in ihrer neuen Heimat finden zu können. Ein dreieinhalbstündiges Einwanderer-Epos von visueller Wucht, das von hochfliegenden Träumen genauso wie von tiefer Verzweiflung erzählt..

USA/Ungarn 2024, Regie: Brady Corbet, Darsteller: Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce, ab 16, 215 min

Zur zweiten Vorstellung um 19.30 gibt es eine Einführung durch die beiden Bremerhavener Architekten Silke und Jürgen Grube.

9.4. | A Real Pain

18.00/20.30 (20.30: Englisches Original mit deutschen Untertiteln)

David (Jesse Eisenberg) und Benji (Kieran Culkin) sind Cousins und wollen als in den Vereinigten Staaten lebende Juden mehr über ihre Wurzeln erfahren. Diese liegen in Polen; dort hat ihre jüngst verstorbene Großmutter den Holocaust überlebt. Die beiden schließen sich einer kleinen Reisegruppe an, die eine Rundfahrt zu Stätten jüdischen Lebens in Polen unternimmt. Allerdings könnten die beiden Männer unterschiedlicher kaum sein. Der pflichtbewusste , beherrschte David ist sehr darauf bedacht, möglichst viel Struktur in seinem Leben zu haben, Der spontane Freigeist Benji hingegen, der seht um seine Großmutter trauert, trägt sein Herz auf der Zunge und ist heillos impulsiv. Seine fast manisch-depressive Kontaktfreude stellt die Reisegruppe schon bald vor Herausforderungen, die wechselweise ulkig, turbulent oder peinlich sind. Später, beim Besuch des Vernichtungslagers Majdanek, kehrt plötzlich eine atemberaubende Stille in den Film ein, als die Kamera die Reaktionen der Reisenden im Inneren eines Verbrennungsofens einfängt. Der tiefe Schmerz des Filmtitels hat gleichermaßen eine historische wie eine private Dimension.

USA/Polen 2024, Regie: Jesse Eisenberg, Darsteller: Kieran Culkin, Jesse Eisenberg, Will Sharpe, ab 12, 90 min

Die 20.30-Vorsstellung wird im englischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.

16.4. | Maria

18.00/20.30

Nach ‚Jackie‘ von 2016 über Jackie Kennedy und ‚Spencer‘ von 2021 über Lady Diana schließt der chilenische Regisseur Pablo Larrain seine Trilogie über berühmte Frauen des 20. Jahrhunderts mit `’Maria‘ über die Callas ab. In den drei Filmen versucht er, die jeweilige zerbrechliche Innenwelt hinter der glamourösen Oberfläche aufzuspüren. Jedesmal schaut Larrain durch ein zeitlich extrem stark verengtes Fenster auf einen Lebensabschnitt, in dem sich jede der drei Frauen radikal neu zurecht finden muss. Bei Maria Callas sind es die letzten Tage vor ihrem frühen Tod . Die weltberühmte Sängerin starb am 16. September 1977 im Alter von nur 53 Jahren. Die herbstliche Stimmung verbindet sich mit dem zur Neige gehenden Leben und prägt auch den Film. Angelina Jolie verkörpert die Operndiva , aber anstatt chamäleonhaft hinter ihrer Rolle zu verschwinden, gehen Schauspielerin und Rolle wie zwei Farben ineinander über; mal ist die eine deutlicher zu sehen, mal die andere. Die Haltung, die Bewegungen, alles ist genau beobachtet und kompetent imitiert. Aber Jolie versucht gar nicht erst, die Illusion einer Kopie der Callas zu geben. Stattdessen fügt sie etwas eigenes hinzu und macht den Film so auch zum Dialog zwischen Maria und Angelina. Regisseur Larrain sagte in einem Interview und es klingt Hochachtung dabei durch für seine Hauptdarstellerin: „Sie hat sieben Monate lang (ihre Stimme) trainiert und gelernt, wie man atmet, wie man geht , und dann hat sie jedes Musikstück geübt. Sie singt tatsächlich im Film, ihre Stimme vermischt sich mit der von Callas, um es so glaubwürdig wie möglich wirken zu lassen.“

    Italien/Chile/DEU/USA 2024, Regie: Pablo Larrain, Darsteller: Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher, ab 6, 124 min

    23.4. | Heldin

    18.00/20.30

    Ein ganz gewöhnlicher Tag in der chirurgischen Abteilung in einem Schweizer Krankenhaus. Schwerverletzte und Frischoperierte müssen versorgt werden, während privilegierte Privatpatienten nach Extrawürsten verlangen und das Pflegeteam aufgrund chronischen Personalmangels völlig unterbesetzt ist. Trotz der Hektik kümmert sich Flora (Leonie Benesch) fachkundig und mit voller Hingabe um ihre Patienten. Pausenlos voran, immer an vielen Orten zugleich erwartet, gefordert, erfleht: Eine lange Nachtschicht im Krankenhaus ist hier auf atemlose neunzig Minuten verdichtet. Schon nach kurzer Zeit fragt man sich, wie lange das noch gut gehen kann, wann diese kompetente Frau unter dem Druck nachgibt, die Geduld oder die Beherrschung verliert oder einen Fehler macht, der tödlich sein könnte. Jeder Kranke ist gefangen in der Unbedingtheit des eigenen Leidens, der eigenen Ängste, ohne Gedanken oder Gefühle für die Schicksale direkt nebenan. Forderungen nach lindernden Schmerzmitteln, nach klärenden Arztgesprächen, nach tröstender Vorbereitung auf eine Operation – jeder Patient ist schutzbedürftig und eine Zumutung zugleich. Fast dokumentarisch mutet der Film der Regisseurin Petra Volge immer wieder an , so als würde Leonie Benesch das gar nicht spielen, sondern leben. Spürbar ernst meinen es alle Beteiligten damit, dem überlasteten und gleichzeitig unterbezahlten Personal vieler Krankenhausstationen eine Liebeserklärung zu machen. Dass dieser eindringliche, mitreißende Film über eine Höllenschicht in der Chirurgie dazu beitragen kann, neues Personal für den Beruf zu mobilisieren, ist dennoch, leider, kaum zu erwarten.

    Schweiz/Deutschland 2024, Regie: Petra Volge, Darsteller: Leonie Benesch, Sonja Riesen, Selma Adin, ab 6, 92 min

    28.04. | Inklusives Filmfestival 

    18.00 Uhr

    Dokumentarfilme (Programm ca. 100 Min.) Mit Gästen

    GRÜNE LADY, DU LÄCHELST MICH AN!

    Eine verrückte Reise nach New York, D 1999,
    ca. 30 Min., Dokumentarfilm, R.: Eike Besuden Colette und Helmut, im Alltag in einer beschützen- den Werkstatt und auf dem Recyclinghof unter- gebracht, haben eine Künstlerreine nach New York unternommen. Die Freiheitsstatue, die „grüne Lady“ war schon immer ein Traum von Colette, die kaum etwas anderes malt….

    FLOTT FLOTT GIBT ES BEI UNS NICHT

    Dokumentarfilm aus Bremerhaven, D 2004,
    30 Min., R.: R. Büsching, R.: R. Venske
    Ute und Rita lassen sich nicht drängen, sie leben ihre eigene Zeit. Dies ist eine der Freiheiten der beiden geistig behinderten Frauen. Ein unsichtba- res Band scheint beide miteinander zu verbinden.

    DIE FILMEMACHER

    Dokumentarfilm aus Bremerhaven, D 2008,
    ca. 30 Min., R.: R. Büsching
    Seit Jahren trifft sich die Gruppe regelmäßig im Wal- ter-Mülich-Haus. Die meisten Teilnehmer wohnen dort. Etwas verbindet alle Teilnehmer. Sie wollen Öffentlichkeit und Anerkennung ihrer Arbeit. So er- zählt der Film vor allem von den ganz persönlichen Empfindungen der Gruppe, ihren Wünschen, Sehn- süchten und den Erwartungen an das Leben. Eine Botschaft wird dabei für den Zuschauer klar: Diese Welt unterscheidet sich kaum von den Erwartungen ans Leben von Menschen ohne Behinderungen.18.00 Uhr

    30.4. | Für immer hier

    18.00/20.30

    In der von 1964 bis 1985 andauernden Militärdiktatur wurden in Brasilien viele Regimekritiker verhaftet, gefoltert und ermordet. Die Hinterbliebenen erfuhren nie, was mit ihnen passiert war. Zu denen gehörte Eunice Paiva. Sie musste miterleben, wie ihr Mann Anfang der 1970-er Jahre in Rio de Janeiro ohne Erklärung verhaftet wird. Sein Verschwinden machte Paiva zu einer erbitterten politischen Kämpferin, die gleichzeitig ihre Familie zusammenhalten musste. Sie absolvierte ein Jurastudium und setzte sich lebenslang für die Opfer der Verfolgung ein. Eines ihrer Kinder, Marcelo Rubens Paiva, hat die Familiengeschichte aufgeschrieben, sein Buch bildet die Basis dieses Films. Dessen Stärke liegt in der unaufgeregten Ruhe, seiner fast dokumentarisch zurückhaltenden Erzählweise. Aggression, Wut und Gewalt treten in den Hintergrund. Seine Wirkung bezieht das Werk des Regisseurs Walter Salles aus der Stärke und Präsenz einer einzelnen Frau.. Die Hauptdarstellerin Fernanda Torres verkörpert Eunice Paiva mit einer vehementen, und gleichzeitig stillen Widerstandskraft, ohne jedes Melodrama. Walter Salles gelingt es, die Geschichte seines Heimatlandes anhand des Einzelschicksals dieser unbeugsamen Frau lebendig werden zu lassen. Die Verleihung des diesjährigen Oscars als bester internationaler Film war der Lohn dafür.

    Brasilien/Frankreich 2024, Regie: Walter Salles, Darsteller: Fernanda Torres, Selton Mello, Fernanda Montenegro, ab 12, 138 min

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