17.15/20.00
In 180 Minuten und sechs Kapiteln taucht dieser Film ein in die dramatischen Beziehungen innerhalb der Familie Lunies. Lissy Lunies (Corinna Harfouch) ist von schwerer Krankheit gezeichnet, allein ihr Verstand ist ebenso klar wie kalt. Ihr dementer Mann Gerd siecht in einem Pflegeheim dahin. Sohn Tom (Lars Eidinger) lebt als recht erfolgreicher Dirigent in Berlin. Mit seiner Ex-Freundin Liv (Anna Bederke) zieht er das Kind eines anderen groß, weil Liv den Erzeuger nicht leiden kann. Daneben arbeitet er gemeinsam mit seinem gemütskranken, aber genialen Freund Bernard (Robert Gwisdek) an einem neuen Werk namens „Sterben“. Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg) hangelt sich entschieden selbstzerstörerisch von Vollrausch zu Vollrausch nach dem Motto „morgens Scheiße, abends wieder gut“ und beginnt eine Affäre mit dem verheirateten und ebenfalls dem Alkohol zugetanen Zahnarzt Sebastian (Roland Zehrfeld). „Nicht alle Menschen haben das Talent zum Glücklichsein“ bemerkt Tom einmal und dieser Satz kann durchaus als Motto des gesamten Films durchgehen. Dennoch durchzieht „Sterben“ ein herrlich makabrer, bisweilen bitterböser bis brachialer Humor. Der Regisseur Matthias Glasner präsentiert ein furioses Familiendrama, das viel erzählt über den Tod und alles das, was bis dahin passieren kann. Es nennt sich Leben.
Deutschland 2024, Regie: Matthias Glasner, Darsteller: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, ab 16, 180 min
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