6.3. | Lola

18.00/2030

„Ground control to Major Tom…“: Wie ein Außerirdischer erscheint David Bowie in den grobkörnigen Bildern auf dem Bildschirm der Zeitmaschine, eine geheimnisvolle Erscheinung aus ferner Zukunft, 1969. Denn er platzt mitten hinein in die frühen 40er Jahre in England, in das alte verfallene Landhaus bewohnt von den beiden Schwestern Thomasin und Martha Halsbury (Emma Appleton und Stefanie Martini). Die nennen sich Thom und Mars und haben die geniale Maschine zusammengetüftelt, mit der sie Radio- und Fernsehberichte aus der Zukunft empfangen können. Benannt haben sie die Wundermaschine nach ihrer Mutter Lola und diese Lola ist für die beiden zunächst nur ein gewitztes Spiel mit Popkultur und Zeitgeschichte. Wie wirken David Bowie und Bob Dylan und die Kinks, wenn sie aus ihrer Zeit gefallen sind? Doch aus dem Spiel wird bald bitterer Ernst, denn Großbritannien befindet sich im Krieg mit Hitlerdeutschland und Nachrichten über den Kriegsverlauf sind wertvolle Informationen, die strategische Vorteile verschaffen. So werden aus den beiden Frauen Geheimagentinnen, die Informationen an die britische Regierung liefern. Das geht am Ende gar nicht gut aus, denn die Experimentierlust der beiden Schwestern kollidiert mit den Regeln der Zeitreise: Jede künstliche Veränderung der eigentlichen geschichtlichen Ereignisse zieht unkontrollierbare Folgen nach sich. Der Regisseur Andrew Legge hat „Lola“ bereits vor zwei Jahren gedreht, mit Mini-Budget und unter den Einschränkungen des Corona-Lockdowns, dafür aber mit viel Phantasie und sprühenden Ideen. Jetzt kommt sein Film endlich in die Kinos.

Irland/Großbritannien 2022, Regie: Andrew Legge, Darsteller: Emma Appleton, Stefanie Martini, Hugh O‘Connor, ab 12, 80 min

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