19.6. | Morgen ist auch noch ein Tag

*** 20.30 ***

Im Rahmen des normalen Programms

Delia (Paola Cortellesi) fürchtet den Jähzorn ihres Mannes Ivano (Valero Mastandrea). Beim Aufstehen bereits verpasst er ihr eine Ohrfeige und lässt keinen Zweifel aufkommen an den Machtverhältnissen, die in der Familie herrschen. Seine Frau hat sich um den Haushalt zu kümmern, um die Söhne, die ganz nach dem Vater kommen, die ältere Schwester sowie den bettlägerigen Schwiegervater. Der Herr des Hauses ist ein jämmerliches Scheusal, das sich der eigenen Männlichkeit nur mit Rohheit versichern kann. Dass man Frauen nicht respektieren muss, haben ihn die noch unangefochtene patriarchale Gesellschaft und das Vorbild des Vaters gelehrt. Das Regiedebüt der in Italien populären Komikerin und Moderatorin Paola Cortellesi, die auch die weibliche Hauptrolle spielt, ist ein Film in der Tradition des italienischen Neorealismus. Die Unterdrückung der Frauen zieht sich durch sämtliche Gesellschaftsschichten und dennoch gibt es Hoffnung. Delias beste Freundin ist eine Marktfrau, die ihren Gatten patent in die Schranken weist und die Besitzerin des Modegeschäfts, für die Delia Schneiderarbeiten erledigt, ist stolz auf ihre Unabhängigkeit. Ein Film über häusliche Gewalt der Nachkriegszeit, der in Italien Kassenrekorde gebrochen hat – ein flammendes Plädoyer für weibliche Solidarität und Selbstbestimmung.

Italien 2023, Regie: Paola Cortellesi, Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Emanuela Fanelli, ab 12, 118 min

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