16.10. | More Than Strangers

18.00/20.30

Eigentlich will Patrick (Cyril Guei) nur möglichst schnell und günstig mit dem Auto von Berlin nach Paris, wo seine hochschwangere Frau auf ihn wartet. Also mietet der Franzose ein Auto und bietet die verbleibenden Plätze als Mitfahrgelegenheit an. Vier Fremde sammelt er morgens um sieben ein, die alle dasselbe Ziel haben, aber sonst kaum unterschiedlicher sein könnten. Das sorgt für die nächsten Stunden auf engstem Raum für zahlreiche Reibereien und Konflikte. Wer wie tickt und wer was zu verheimlichen hat, enthüllt sich mit jedem Kilometer mehr. Richtig ernst wird es, als sich George (Leo Daudin), der fünfte im Wagen, als Flüchtling ohne Aufenthaltserlaubnis entpuppt. Da wird der Grenzübergang plötzlich zum riskanten Wagnis, das die Probleme der anderen als geradezu nichtig erscheinen lässt. Die aus Südfrankreich stammende und seit 20 Jahren in Berlin lebende Regisseurin Sylvie Michel inszeniert diese deutsch-griechische Co-Produktion als Gratwanderung zwischen Komödie und Drama, als rollendes Kammerspiel über Europa im kleinen. Erfrischend lebensecht ist das Spiel mit dem Sprachenmix aus Deutsch, Französisch, Englisch und Griechisch. Und der Kameramann Patrick Orth macht das beste aus dem beengten Raum, findet immer wieder neue Einstellungen und Blickachsen zwischen den Mitfahrenden. Einen sechsten Passagier gibt es auch noch, den Zuschauer. Der sitzt mittendrin im Geschehen.

Deutschland/Griechenland 2023, Regie: Sylvie Michel, Darsteller: Cyril Guei, Leo Daudin, Smaragda Karydi, Julie Kieffer, Samuel Schneider, ab 12, 100 min

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