19.2. | Queer

18.00/20.30

William Lee (Daniel Craig) ist ein Suchtmensch, in jeder Beziehung. Der schwule Junkie hat sich im Jahre 1950 nach Mexiko-City abgesetzt, wo der Stoff freier verfügbar ist als in seiner US-amerikanischen Heimat. Doch die jungen Kerle, auf die der in die Jahre gekommene, verschwitzt-verlotterte Lee so steht, reagieren selten positiv auf seine Annäherungsversuche. Er bleibt einsam, bis er auf den jungen Ex-Soldaten Eugene Allerston (Drew Starkey) trifft. Lee ist sofort wie angefixt. Er umgarnt den hübschen Kerl, buhlt mit ungeschicktem Charme um seine Aufmerksamkeit. Eugene ist sich seiner Anziehungskraft bewusst, zieht den Älteren an und stößt ihn wieder weg. Lee zerreißt es das Herz. Der italienische Regisseur Luca Guadagnino hat sich in „Queer“ des gleichnamigen Romans des US-Schriftstellers William S. Burroughs angenommen. Anfang der 1950er Jahre entstanden, aber erst 1985 erschienen, erzählt Burroughs darin autofiktional von seiner Zeit in Mexiko-City. Gedreht in den kulissenhaften Straßenzügen der Cinecitta-Studios in Rom, präsentiert Guadagnino die Subkultur dieser Zeit mit ihren eigenen Codes und Regeln. „Queer“ lebt nicht zuletzt von der Schauspielkunst der beiden Hauptdarsteller. Daniel Craig tritt damit aus dem langen James-Bond-Schatten heraus. Der 56-jährige Brite verkörpert Lee mit einer männlichen Verletzlichkeit, die der Figur eine Vielschichtigkeit verleiht, die weit über die Buchvorlage hinausgeht. Komisch und tieftraurig zugleich, zeichnet er das Portrait eines Mannes voller Unsicherheit und Sehnsucht, der nichts mehr will, als geliebt und begehrt zu werden..

Italien/USA 2024, Regie: Luca Guadagnino, Darsteller: Daniel Craig, Drew Starkey, Jason Schwartzman, ab 16, 135 min

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