12.3. | Veni Vidi Vici

18.00/20.30

Ein Rennradler stoppt an einer Serpentine, ein Schuss fällt, der Mann ist tot. Es erscheinen zwei offenbar perfekt eingespielte Männer, der eine streift das Trikot des Toten über und radelt davon. Der andere verstaut das Gewehr in einem weißen Porsche und tauscht die Nummernschilder aus, eine Routine, mit der im folgenden noch viele Menschen wahllos getötet werden. Der Schütze ist der Milliardär Amon Maynard (Laurence Rupp), sein Lakai hört auf den Namen Alfred (Markus Schleinzer), einst ein angesehener, kritischer Journalist. Selbst die Aufrechten knicken irgendwann ein, lassen sich manipulieren und benutzen, sind entweder desillusioniert oder hirngewaschen. Das österreichische Regie-Duo Daniel Hoesl und Julia Niemann offenbart in dieser pechschwarzen Satire eine perverse Welt, in der eine superreiche Familie macht, was sie will. Amon jagt gerne, nur eben keine Tiere, sondern Menschen. Im Alltag geben sich er und seine Frau Viktoria (Ursina Lardi) gerne liebevoll und tolerant, bestimmen aber jederzeit die Regeln. Am Ende steht die Frage, warum die Gesellschaft sie gewähren lässt und sich der lapidaren Feststellung der 13-jährigen Tochter Paula (Olivia Goschler) unterordnet: „Fairplay kann jeder. Ein Foul ist kein Verbrechen. Und selbst wenn, wer ist schuld? Der, der foult – oder der, der wegsieht?“ Eine beißend-böse Gesellschaftssatire mit tiefschwarzem Humor – eine Filmkunst, die österreichische Filmemacher schon immer hervorragend beherrscht haben.

Österreich 2024, Regie: Daniel Hoesl und Julia Niemann, Darsteller: Laurence Rupp, Ursina Lardi, Olivia Goschler, Markus Schleinzer, ab 16, 86 min

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