2.4. The Brutalist

Nach dem II. Weltkrieg wandert der ungarisch-jüdische Architekt Laszlo Toth (Adrien Brody) in die USA aus, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Zunächst findet er Unterschlupf bei seinem Cousin Attila, der in Pennsylvania ein Möbelgeschäft führt. Da wird der mächtige und prominente Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) auf den in der Vorkriegszeit in Europa berühmten Baumeister aufmerksam. Das untrügliche Gespür des Kapitalisten sagt ihm, dass Laszlo für ihn ein Monument bauen kann, das ihm selbst weiteren Ruhm einbringen wird. Das Mammutprojekt soll bestehen aus einer Bibliothek, einer Sporthalle, einem Veranstaltungssaal und einer Kapelle – im Stil des Brutalismus ganz aus Stahl und Beton errichtet. Guy Pearce spielt den reichen Bauherrn als redegewandten Barbaren, der sich kultiviert gibt und zur Selbstironie fähig scheint. Er ist Mäzen und Ausbeuter in einer Person. Der Wunsch, etwas Grenzenloses zu schaffen, kettet ihn und Laszlo aneinander. Den eigentlichen emotionalen Kern des Films des Regisseurs Brady Corbet bildet jedoch die alles überschattende Traurigkeit der Ehe zwischen Laszlo und seiner Frau Erzsebet (Felicity Jones). Beide sind in ihrer Heimatstadt Budapest dem Grauen des Holocausts nur knapp entkommen. Mit schwer versehrter Seele ringen beide, auf jeweils eigene Art, mit den Wunden der Vergangenheit und ebenso mit dem Gefühl, keinen Halt in ihrer neuen Heimat finden zu können. Ein dreieinhalbstündiges Einwanderer-Epos von visueller Wucht, das von hochfliegenden Träumen genauso wie von tiefer Verzweiflung erzählt..

USA/Ungarn 2024, Regie: Brady Corbet, Darsteller: Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce, ab 16, 215 min

Zur zweiten Vorstellung um 19.30 gibt es eine Einführung durch die beiden Bremerhavener Architekten Silke und Jürgen Grube.

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