18.00/20.30
Die erste Lektion steht nicht auf dem Lehrplan. Anfangs merkt man nicht einmal, dass sie überhaupt eine ist. Die sechste Klasse der Jose-Urbina-Lopez-Grundschule staunt über ihren Lehrer Sergio (Eugenio Derbez). Er stellt alles von den Füßen auf den Kopf, angefangen mit den Tischen, die jetzt als Rettungsboote dienen. Es gibt aber zu viele Schüler für sie. Welches wird sich über Wasser halten und welches nicht und weshalb? Es geht um Auftrieb, das Zusammenspiel von Gewicht, Volumen und Dichte. Der exzentrische Sergio führt seine Klasse zu höchster Konzentration. Der Unterricht hört auf, Pflicht zu sein und fängt an, ein Abenteuer des Entdeckens zu werden. Das ganze geht so lebhaft zu, dass man fast vergisst, wie metaphorisch Regisseur Christopher Zalla es tatsächlich meint. Keiner der Schüler soll untergehen im Alltag der mexikanischen Grenzstadt Matamoros, wo Armut, Apathie und Drogenkartelle herrschen. Drei von ihnen rückt das Drehbuch in den Mittelpunkt. Paloma träumt davon, Raumfahrtingenieurin zu werden. Lupe würde gerne Lehrerin werden. Nico schließlich macht auf allen Gebieten enorme Fortschritte – aber was nützt das alles den dreien, solange sie sich nicht aus dem Klammergriff der Kriminalität befreien können? Beim Sundance-Filmfestival wurde Christopher Zallas Film mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Er erzählt die wahre Geschichte eines unorthodoxen Lehrers, der seine Klasse auf das Leben vorbereitet – jedoch mit ungewissem Ausgang für jeden einzelnen.
Mexiko 2023, Regie: Christopher Zalla, Darsteller: Eugenio Derbez, Daniel Haddad, Jennifer Trejo, ab 12, 125 min