26.2. | Die Saat des heiligen Feigenbaums

18.00/20.30

Der strenggläubige Iman ist zum Untersuchungsrichter am Revolutions-gericht in Teheran ernannt worden; er empfindet die Beförderung wie ein Geschenk des Himmels. Wir schreiben das Jahr 2022, das Jahr der großen Proteste gegen das islamische Regime, die die Mullahs blutig niederschlagen. Iman ist nun Teil im Räderwerk des staatlichen Terrors. Auf Anordnung des Staatsanwalts unterschreibt er ein Todesurteil wegen angeblicher Gotteslästerung, ohne die Akte des Falles überhaupt gelesen zu haben. Gewissensqualen sind der Preis für das Geschenk des Himmels. Parallel bringt seine Arbeit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Seine Töchter Rezvan und Sana stehen auf der Seite des Widerstands und seine Frau versucht, die Familie zusammenzuhalten. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ erzählt eine iranische Geschichte, der Film besitzt jedoch einen universellen, grenzüberschreitenden Kern. Er illustriert, wie totalitäre Regime Individuen korrumpieren und Familien zerstören. Die Familie wird zum Spiegel des Systems, ihr Zerfall und die zunehmende Brutalität im Privaten bilden das Verhältnis zwischen Staat und Bevölkerung im Iran ab. Nach den nicht genehmigten Dreharbeiten im Iran verließ der Regisseur Mohammad Rasoulof das Land und ging nach Hamburg, drei seiner Darstellerinnen leben mittlerweile in Berlin. Der in Hamburg hergestellte Film geht als Deutschlands Beitrag ins diesjährige Oscar-Rennen. .

Iran 2024, Regie: Mohammad Rasoulof, Darsteller: Missagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki, ab 6, 167 min

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