28.8. | All the Beauty and the Bloodshed

18.00/20.30

Dokumentarfilm in Kooperation mit dem Kunstmuseum und der Kunsthalle Bremerhaven

Die 20.30-Uhr-Vorstellung wird in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.


Mit einer Einführung vor Arbeiten der Künstlerin Nan Goldin, die derzeit in der Sammlungspräsentation des Kunstvereins „In ihrer Zeit. Spuren von Gewicht“ ausgestellt sind.

Treffpunkt im Kunstmuseum Bremerhaven, Karlsburg 1: 17.30 Uhr / 20.00 Uhr

Das Museum hat an diesem Abend seine Türen bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist zwischen 17.30 Uhr und 21 Uhr frei.

Die amerikanische Künstlerin Nan Goldin, verwurzelt in der New Yorker No-Wave-Underground-Bewegung der späten 1970er Jahre, hat mit ihrem politischen Blick durch die Kamera die Definitionen von Gender und Normalität stets in Frage gestellt. In ihren Fotografien dokumentiert sie ihr und das Leben ihrer Freund:innen; sie erzählt dabei Geschichten von Liebe und Intimität und Sucht und Verlust. Mit teils zärtlichen Momentaufnahmen dieser Themen prägt Goldin die Wahrnehmung ihrer Zeit bis heute.

Der Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ zeichnet ein fesselndes wie emotionales Portrait der Künstlerin und Aktivistin und ihr Engagement gegen einen Pharmakonzern, der hauptverantwortlich für die weltweite Opioid-Krise ist und in deren Fänge Goldin nach einer Operation gerät. Nach ihrer Abhängigkeit vom Schmerzmittel schafft sie, im Gegensatz zu unzähligen Anderen, den Ausstieg. Seither kämpft sie unermüdlich als Aktivistin gegen die Pharmadynastie Sackler. Doch die Milliardärsfamilie gehört auch zu den weltweit größten Kunstmäzenen, auf die nicht zuletzt auch Künstler:innen wie Goldin selbst angewiesen sind.
Der Film der Oscar®–prämierten Regisseurin Laura Poitras (CITIZENFOUR) wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2022 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

3.7. | Evil Does Not Exist

18.00/20.30

Mizubiki ist eine kleine Gemeinde in der Nähe von Tokio. In der idyllischen Waldregion leben und arbeiten die Menschen im Einklang mit sich und der Natur; sie schonen die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Trinkwasser stammt aus dem Bach, im Wald sammeln sie wilden Wasabi, die Abende verbringt man oft mit gemeinsamem Essen bei Nachbarn. Die Gegend ist ein Traum, besonders für gestresste Großstädter, denken sich die Planer eines Unternehmens namens „Playmode“, die hier einen Zelt- und Wohnwagenplatz mit allem Luxus aufziehen wollen – Glamping, glamouröses Camping. Als zwei Abgesandte das Konzept bei einer Bürgerversammlung vorstellen, gibt es schnell Fragen, handfeste Einwände und Zweifel. Das Duo der Tokioter Consultingagentur ist darauf schlecht vorbereitet. Schließlich müssen sie ihr Unwissen eingestehen, die Präsentation ist auf ganzer Linie gescheitert. Doch die Agentur ist nicht gewillt, den Rückschlag einfach so hinzunehmen. Das Berater-Duo wird erneut nach Mizubiki geschickt, um die Dinge wieder geradezubiegen. Das Ende in diesem Film des Regisseurs Ryusuke Hamaguchi kommt dann ganz unvermittelt und auch inhaltlich überraschend. Ist es die Rache der Natur auf anmaßendes menschliches Verhalten? Hamaguchi lässt ganz bewusst Fragen offen; jeder Zuschauer mag und soll sie für sich selbst beantworten.

Japan 2023, Regie: Ryusuke Hamaguchi, Darsteller: Hitoshi Omika, Ayaka Shibutani, Ryuji Kosaka, ab 12, 106 min

Die 20.30-Uhr-Vorstellung wird in der japanischen Originalfassung
mit deutschen Untertiteln gezeigt

8.7. | BORN TO BE WILD – Eine Band namens STEPPENWOLF

Sondervorstellung – mit Gästen
Montag, 8. Juli um 18 Uhr
CineMotion Bremerhaven

Von Ostpreußen an die West Coast – Von Hermann Hesse zu Harley-Davidson 
Mit John Kay – der „erfolgreichste deutsche Rocksänger aller Zeiten“ (Die Zeit)

Steppenwolf ist eine der legendärsten und zugleich rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete ihr Song „Born to Be Wild“ den Kultfilm EASY RIDER und wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Der neue, harte Sound von Steppenwolf war ein Stich in das Herz des „Summer of Love“ und beendete das Hippie-Zeitalter. Es ist kein Zufall, dass sie die allererste Band war, die das Wort „Heavy Metal“ in ihren Texten verwendete. 

Was aber nur wenige Menschen wissen: Die Band Steppenwolf hatte als Gravitationszentrum zwei deutsche Auswandererkinder, die sich zunächst in Toronto trafen, bevor sie gemeinsam nach Kalifornien weiterzogen – Sänger John Kay (geboren als Joachim-Fritz Krauledat) war ein Kriegsflüchtling aus Ostpreußen. Bassist Nick St. Nicholas (geboren als Karl Klaus Kassbaum) stammte aus einer angesehenen hanseatischen Familie.

BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF führt uns vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann abstürzt. Mit den Steppenwolf-Mitgliedern John Kay, Nick St. Nicholas, Michael Monarch, den Künstlern Mars Bonfire, Alice Cooper, Taj Mahal, Cameron Crowe (ALMOST FAMOUS), Klaus Meine (Scorpions), Jello Biafra (Dead Kennedys), Dale Crover (Melvins) und Bob Ezrin (Produzent von u. a. Kiss, Pink Floyd, Taylor Swift). Musikalisch hat der Film auch einiges zu bieten, so enthält er über ein Dutzend Original-Steppenwolf-Songs.

Eine Rockumentary made in Germany – Ein Film von Oliver Schwehm (D/CA 2024, ca. 100 Min., OmU & dt. Voiceover 

Gäste:

Regisseur Oliver Schwehm und Nick St Nicholas, Bassist Steppenwolf und -bis heute- Bassist der Supergroup World Classic Rockers.

10.7. | Sterben

17.15/20.00

In 180 Minuten und sechs Kapiteln taucht dieser Film ein in die dramatischen Beziehungen innerhalb der Familie Lunies. Lissy Lunies (Corinna Harfouch) ist von schwerer Krankheit gezeichnet, allein ihr Verstand ist ebenso klar wie kalt. Ihr dementer Mann Gerd siecht in einem Pflegeheim dahin. Sohn Tom (Lars Eidinger) lebt als recht erfolgreicher Dirigent in Berlin. Mit seiner Ex-Freundin Liv (Anna Bederke) zieht er das Kind eines anderen groß, weil Liv den Erzeuger nicht leiden kann. Daneben arbeitet er gemeinsam mit seinem gemütskranken, aber genialen Freund Bernard (Robert Gwisdek) an einem neuen Werk namens „Sterben“. Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg) hangelt sich entschieden selbstzerstörerisch von Vollrausch zu Vollrausch nach dem Motto „morgens Scheiße, abends wieder gut“ und beginnt eine Affäre mit dem verheirateten und ebenfalls dem Alkohol zugetanen Zahnarzt Sebastian (Roland Zehrfeld). „Nicht alle Menschen haben das Talent zum Glücklichsein“ bemerkt Tom einmal und dieser Satz kann durchaus als Motto des gesamten Films durchgehen. Dennoch durchzieht „Sterben“ ein herrlich makabrer, bisweilen bitterböser bis brachialer Humor. Der Regisseur Matthias Glasner präsentiert ein furioses Familiendrama, das viel erzählt über den Tod und alles das, was bis dahin passieren kann. Es nennt sich Leben.

Deutschland 2024, Regie: Matthias Glasner, Darsteller: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, ab 16, 180 min

Aufgrund der Überlänge des Films bitte die geänderten Anfangszeiten beachten !

17.7. | May December

18.00/20.30

Savannah im US-Bundesstaat Georgia in den 1980er Jahren. Die 34-jährige Gracie Asherton-Yoo (Julianne Moore) beginnt eine Affäre mit dem 13-jährigen Joe – ein handfester Skandal. Mehr als 20 Jahre später führen Joe (Charles Melton) und Gracie ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit drei fast erwachsenen Kindern. Nun jedoch erscheint der TV-Star Elizabeth Berry (Natalie Portman) auf der Bildfläche, um vor Ort für einen Film über Gracies Leben zu recherchieren. Sie ist gekommen, um Gracie zu erleben und zu verstehen, damit sie als ihr Fernseh-Alter-Ego eine komplexe Geschichte von Missbrauch, Trauma – und Liebe – erzählen kann. Gracie hat die Vergangenheit in einem scheinbar sicheren Raum ihres Bewusstseins abgespeichert, in dem der Missbrauch keine große Sache darstellt: „Ich wurde bei einer Affäre erwischt.“ Die Vergangenheit und damit die eigene Schuld bleiben bei ihr dennoch lebendig und die mit dem Instinkt einer Jägerin ausgestattete Elizabeth provoziert mit ihrem investigativen Interesse heftige Reaktionen. Gracie verliert die Fassung: „This isn’t a story. This is my fucking life.“ Regisseur Todd Haynes erzählt, inspiriert von einem wahren Fall, vom langen Nachhall eines Missbrauchs, dessen schmerzliche Fakten schließlich ans Licht kommen.

USA 2023, Regie: Todd Haynes, Darsteller: Julianne Moore, Natalie Portman, Charles Melton, ab 12, 117 min

Die 20.30-Uhr-Vorstellung wird in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt

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