Im Rahmen des Bremerhavener Kultursommers / Eintritt frei
Das Landesfilmarchiv Bremen zeigt historische Amateurfilme aus Bremerhaven. Die 8mm-Filme stammen aus privaten Sammlungen und erzählen auf ganz persönliche Weise vom Leben in der Seestadt, vom Alltag, von Festen, Spaziergängen und besonderen Momenten. Ein liebevoller und manchmal überraschender Blick auf das Bremerhaven vergangener Jahrzehnte – direkt aus der Perspektive der Menschen, die hier gelebt haben. / Laufzeit ca. 30 min
Präsentiert und kommentiert durch Mirko Becker (Landesfilmarchiv Bremen)
Im Rahmen des Bremerhavener Kultursommers / Eintritt frei
18.30
1968 gab der damals 35-jährige Dokumentarfilmer Edgar Reitz einer achten Klasse eines Münchener Mädchengymnasiums Filmunterricht. Filmästhetik als eigenständiges Fach, das hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Nach einer gründlichen – mehr inhaltlichen als technischen – Anleitung verteilte Reitz Super-8-Kameras an die Schülerinnen und ließ sie damit in selbst gewählten Arbeitsgruppen kleine Filme nach eigenem Gusto realisieren, die von Dokumentationen bis zur Satire erstaunlich vielfältig ausfielen. 2023, über ein halbes Jahrhundert später, kommt es zu einem Wiedersehen der ehemaligen Schülerinnen mit dem mittlerweile neunzig Jahre alten Regisseur. Der Dokumentarfilmer Jörg Adolph begleitet das Treffen und .lässt die Damen auf ihre damaligen Erfahrungen zurückblicken. Montiert aus einer Dokumentation über des Projekts von 1968 und dem gefilmten Wiedersehen 2023 entsteht eine Art Langzeitbelichtung eines halben Jahrhunderts Filmgeschichte und eine Liebeserklärung an das Filmemachen selbst.. 55 Jahre liegen zwischen 1968 und 2023; das führt ganz automatisch zu prägnanten Einsichten über mediale Umbrüche. 1968 gab es in einer analogen Bilderwelt nur drei öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme – der Gegensatz zur digitalen Bild- und Informationsflut 2023 könnte nicht größer sein.
Deutschland 2024, Regie: Edgar Reitz, Jörg Adolph, Dokumentarfilm, ohne Altersbeschränkung, 89 min
Der britische Geheimdienst erfährt, dass Informationen über ein streng geheimes Programm mit dem Codenamen „Severus“ nach außen durchgesickert sind. Agent George Woodhouse (Michael Fassbender) erhält den Auftrag, den Maulwurf in den eigenen Reihen zu enttarnen. Nur eine Handvoll enger Kollegen kommt dafür infrage, darunter pikanterweise auch Georges Ehefrau Kathryn (Cate Blanchett). George lädt alle fünf zum Abendessen ein; in die Speisen hat er jedoch ein Mittel gemischt, das die Hemmschwelle senkt. Die Konversation beim Dinner eskaliert und bringt unangenehme Geheimnisse ans Licht, aber keine Hinweise auf „Severus“. Die Stimmung innerhalb des Teams ist daraufhin naturgemäß vergiftet. Wer lügt, wer manipuliert wen? Und wem kann George bei der Suche nach der undichten Stelle überhaupt noch trauen? „Black Bag“ des US-Regisseurs Steven Soderbergh ist ein clever konstruierter Thriller, ruhig, aber brodelnd, mit messerscharfe Dialogen und Humor. Der Film blieb an den Kinokassen in den USA und Großbritannien weit hinter den Erwartungen zurück – ein größerer Erfolg hierzulande wäre Soderberghs Werk zu wünschen.
Großbritannien 2025, Regie: Steven Soderbergh, Darsteller: Michael Fassbender, Cate Blanchett, Tom Burke, ab 12, 99 min
englischsprachige Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Mit ihren Rollen in den deutschen Nachkriegsfilmen „Die Mörder sind unter uns“ (1946) und „Die Sünderin“ (1950) stieg Hildegard Knef zum ersten deutschen Filmstar nach dem Krieg auf und eroberte dann auch Mitte der 1950-er Jahre den Broadway. Ab 1963 gelang ihr der Durchbruch als gefeierte Chansonsängerin. Der Dokumentarfilm von Luzia Schmid lässt vorrangig die Künstlerin selbst zu Wort kommen, in Sätzen aus ihren autobiographischen Büchern – gesprochen aus dem Off von Nina Kunzendorf. Daneben sieht man sie in Fernseh-Interviews sowie in Konzert- und Filmausschnitten. Der Filmtitel verrät dabei viel über den Selbstbehauptungswillen dieser Frau: „Ich habe Ehrgeiz, werde ihn behalten. Er begleitet mich wie eine Liebe, die gute und schlechte Tage hat.“
Deutschland 2025, Regie: Luzia Schmid, Dokumentarfilm, ab 12., 98 min
USA 2019, 93 Min. R: Tyler Nilson, Michael Schwartz D: Zack Gottsagen, Shia LaBeouf, Dakota Johnson, Bruce Dern, u. a.
Ein flüchtiger Kleingauner und ein junger Mann mit Down Syndrom begeben sich in diesem hoch gelobten Independent-Film auf einen Trip durch die amerikanischen Süd- staaten. Es geht darin um Zak, einen Mann mit Down Syndrom, der aus einem Pflegeheim in North Carolina türmt, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen: Den Besuch der Wrestlingschule. Kurz nach seinem Ausbruch landet er als blinder Passagier im Boot eines illegalen Krabbenfischers, der sich ebenfalls auf der Flucht vor ein paar rachsüchtigen Rivalen befindet. Die stimmungsvolle Kameraarbeit und das leichtfüßige Zusammenspiel der Akteure verleihen dem Film eine Atmosphäre zwischen Märchenhaftigkeit und poetischem Realismus, der man sich kaum entziehen kann. Selbst kleine Rollen sind mit großen Schauspielern wie Bruce Dern, Thomas Haden Church und John Hawkes besetzt.
Abschlussveranstaltung mit Live-Musik
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