23.10. | Barbie

Nur 18.00

Im Rahmen der „Feministischen Woche“ vom 19.10. bis 30.10.2024 und in Kooperation mit dem Stadtjugendring Bremerhaven. Zu Beginn des Films wird die feministische Woche mit einigen Grußworten und der Vorstellung des Programms gestartet. Nach dem Film lädt das Organisationsteam alle herzlich zu einem Gedankenaustausch ein.

In dieser phantasievollen und farbenfrohen Komödie sprengt Barbie die Grenzen ihrer perfekt inszenierten, rosa Welt und begibt sich auf eine Reise in die reale Welt. Konfrontiert mit gesellschaftlichen Erwartungen und Geschlechterrollen, entdeckt sie ihre eigene Identität jenseits der Schönheitsideale und der ihr auferlegten Normen. Der Film wirft auf tiefgründige und humorvolle Weise Fragen auf, zu Selbstbestimmung, weiblicher Selbstermächtigung und den Herausforderungen patriarchaler Strukturen. „Barbie“ ist eine starke, inspirierende Geschichte über den Mut, sich selbst zu definieren und die eigene Stimme zu finden.

USA 2023, Regie: Greta Gerwig, Darsteller: Margot Robbie, Ryan Gosling, Will Ferrell, ab 6, 114 min

23.10. | Die Unbeugsamen 2

Nur 20.30

Am 27. September 1950 wurde in der Volkskammer der DDR das „Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau“ und damit formal die Gleichberechtigung beschlossen. Der Regisseur Torsten Körner versammelt in seinem Film 15 Frauen aus ganz verschiedenen Gesellschaftsbereichen, die über ihre Erfahrungen als Frauen in der DDR berichten. Da ist die Schauspielerin Katrin Sass, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller und Tina Powileit, Schlagzeugerin in der Band von Gundermann. Außerdem kommen „Heldinnen der Arbeit“ zu Wort wie die erste weibliche LPG-Vorsitzende und mit Potsdams erster Oberbürgermeisterin Brunhilde Hanke ist auch eine Politikerin vertreten. In den Erinnerungen der unterschiedlichen Frauen wird deutlich, dass die Gleichberechtigung auch in der DDR alles andere als vollendet war. Eine berufliche Karriere im Vergleich zu den Männern bleib ihnen meist verwehrt. Männerdominanz und Sozialismus schlossen einander nicht aus. Archivaufnahmen von Männern, die am Internationalen Frauentag ausnahmsweise und völlig unbeholfen gönnerhaft den Kaffee einschenken, zeugen davon.

Deutschland 2024, Regie: Torsten Körner, Darsteller: Amrei Bauer, Kerstin Bienert, Anke Feuchtenberger, ab 12, 104 min

30.10. | Gloria

18.00/20.30

Venedig um das Jahr 1800, das Waisenhaus Sant‘ Ignazio. Die klosterähnliche Einrichtung besitzt eine Besonderheit, zum Alltag gehört Musikerziehung dazu. Hier lebt Teresa (Galatea Bellugi), genannt die Stumme. Tatsächlich aber ist vom Klostervorsteher und Musiklehrer Perlina (Paolo Rossi) mundtot gemacht worden – nach einem traumatischen Ereignis. Das wird später noch eine entscheidende Rolle spielen. Eines Tages wird ausgerechnet Sant‘ Ignazio für einen Besuch des frisch gewählten Papstes ausgewählt – und der alternde Perlina soll ein großes Musikstück zu dem Anlass schreiben, befindet sich jedoch in einer schweren Schaffenskrise. Von ihm unbemerkt, treffen sich jede Nacht Teresa und vier weitere Mädchen des Klosters zum Musizieren und schaffen eigene Kompositionen. Sie schmieden einen verwegenen Plan für den Besuch des Papstes, der für Perlina nichts gutes verheißt. Mit der Beschwingtheit eines Musicals erzählt die Regisseurin Margherita Vicario diese Emanzipationsgeschichte aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Armut, Leid, Vergewaltigung und Verrat singen und musizieren diese jungen Frauen einfach weg. Ein flauschig-leichter Kostümfilm, ein mitreißendes Barockmusical mit einer zu Herzen gehenden Geschichte.

Italien 2023, Regie: Margherita Vicario, Darsteller: Galatea Bellugi, Carlotta Gamba, Paolo Rossi, ab 12, 106 min

04.09 | Shahid

18.00/20.30

„Menschen wie du mögen ihre Vergangenheit nicht“, sagt der fegende Müllmann treffend zu Narges Shahid Kalhor, als die an ihm vorbeiläuft. Narges (Baharak Abdolifard) ist aus dem Iran nach Deutschland gekommen und will nun ihren zweiten Nachnamen Shahid loswerden. Der bedeutet auf persisch Märtyrer und stammt von ihrem Urgroßvater, der bei der Revolution in den 1920er Jahren starb und den Ehrennamen an seine Familie vererbte. Im bayerischen Kreisverwaltungsreferat reicht die Iranerin eine absurde Menge an Bescheinigungen, Urkunden, Zeugnissen und Schreiben ein, aber jedesmal fehlt aufs neue etwas. In einer turbulenten Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm, Musical und Theater verarbeitet die Regisseurin Narges Kalhor ihre eigenen Erfahrungen. Die 1984 in Teheran geborene Filmemacherin beschäftigt sich in ihrer Tragikomödie mit den Themen Zugehörigkeit, kulturelle Identität und Integration. Klar und deutlich wendet sie sich gegen ideologische Radikalisierung jeglicher Art. Kalhor schwört nicht nur ihrer eigenen Geschichte ab, sondern auch der Kirche und dem Patriarchat. Und nicht zuletzt ist „Shahid“ auch ein Film über das Filmemachen, wenn die Schauspieler aus ihren Rollen schlüpfen und ihre Szenen besprechen oder das Filmteam mit den eigenen Drohnenaufnahmen in einer Wohnung kämpft. „Shahid“, bei der letzten Berlinale mit dem Caligari-Preis ausgezeichnet, passt in keine Schublade hinein; der in alle Richtungen flirrende Film zimmert sich gleich eine ganz eigene.

Deutschland 2024, Regie: Narges Kalhor, Darsteller: Baharak Abdolifard, Nima Nazarinia, Saleh Rozati, ab 12, 84 min

Die Regisseurin, Narges Kalhor, wird anwesend sein und nach dem Film für ein Publikumsgespräch zur Verfügung stehen.

11.09 | Gleichung ihres Lebens

18.00/20.30

Kann man jede gerade Zahl als Summe von Primzahlen darstellen? Die sogenannte Goldbachsche Vermutung gehört zu den bekanntesten ungelösten Problemen der Mathematik. Professor Werner (Jean-Pierre Darroussin) will mit dieser Frage seine Studenten dazu anregen, bei der Beweisführung um die Ecke zu denken und neue Perspektiven zu finden. Werners bestes Pferd im Stall ist die einzige Frau im Seminar, Marguerite (Ella Rumpf). Doch bei der Vorstellung ihrer Arbeitsergebnisse wird die Doktorandin von Lucas (Julien Frison) auf einen Fehler in ihrer Beweisführung hingewiesen. Marguerite verliert die Nerven und flieht Hals über Kopf vor der Blamage. Sie nimmt Quartier in der Pariser Chinatown im 13. Arrondissement und versucht, sich mit Gelegenheitsjobs durchzuschlagen. Der gute Ausgang dieses Ausbruchs aus der Sphäre der Wissenschaft ins pralle Leben, angefüllt mit Normalos, ist im groben vorhersehbar. Dennoch überrascht der Film der Regisseurin Anna Novion mit seiner unorthodoxen Erzählweise. Das liegt vor allem an der Hauptdarstellerin, der zweisprachigen Schweizer Schauspielerin Ella Rumpf. Abwechselnd verletzlich, unliebenswürdig und herumkommandierend, spielt sie die Rolle der Marguerite, gleichzeitig kantig, spitzbübisch und charmant. Ein schillerndes Frauenportrait, das man so schnell nicht vergisst. Ella Rumpf wurde für diese Leistung mit einem César als beste Nachwuchsdarstellerin belohnt.

Frankreich/Schweiz 2024, Regie: Anna Novion, Darsteller: Ella Rumpf, Jean-Pierre Darroussin, Julien Frison, 114 min

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